Haftungsgrenze bei Nässe

MiS

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Hallo Leute

Hat zufällig jemand den Sportreifentest in der neuen Motorrad gelesen? Unter anderem steht da im Nässetest ('Verschärfte Haftbedingung'), das Reifen A einen schmalen Grenzbereich hat und die Rutscher sehr plötzlich kommen. Reifen B dagegen kündigt das Ende der Haftungsgrenze gütmütig und nicht abrupt wie Reifen A an.
Wie kann ich mir diese gutmütigen Signale des Reifens B vorstellen (per SMS wohl kaum, nach dem Motto : Hey hier ist dein Reifen , noch 'nen Fitzel schräger bei diesem Sauwetter und du bist unten ;) ). Mal im ernst, wie erkennt man bei einem Reifen, das er sich der Haftungsgrenze nähert? Rutscht er nur ein wenig, hat aber immer noch genug Haftung um oben zu bleiben, fängt er an Unruhe ins Fahrwerk zu bringen oder...doch SMS.

Viele Grüße

Michael
 

masterdave

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AW: Haftungsgrenze bei Nässe

Ist nicht bei jedem Reifen gleich. Zb der PiPo rutsch oft aufeinmal massiv weg - dh bedeutet er kündigt sich nicht an und dass bedeutet, dass er nicht wie zb der Sportsmart oder andere langsam anfängt zu "Schnieren", bevor er wirklich wegrutscht.
Unruhe ins Fahrwerk kriegst eigentlich nicht, ausser er rutsch-fängt sich und federt ein (zb beim highsider).

Ich zb fahr auf meiner superduke den Sportsmart und der fängt anfangs an zu Schmieren-da geht dann noch a bissl was, aber wenns dann zuviel wird, rutscht er.

Muss selber LANGSAM austesten, um das ins Gefühl zu bekommen
LG
 

Michi1

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Hey Micha,

die Warnung per SMS wird heutzutage von vielen Reifen schon unterstützt. Dafür brauchst du aber ein nachrüstbares Funkmodul, in das eine SIM-Karte eingelegt werden kann.... :rofl: :rofl: :rofl:
Jetzt aber Spaß beiseite (und sorry wenns einfach zu platt war...)

Ich habe meinen Mopet-Reifen bei Nässe noch nie bis an die Grenze getrieben. Die Autoreifen jedoch schon häufiger. Außerdem kenne ich diese ganz kurzen Rutscher, die man schon mal bei Bitumen verspürt.

Wahrscheinlich wird der Reifen im Grenzbereich ganz leicht wegrutschen, sodass du es spürst, jedoch (wie bei den Bitumen) nicht gleich auf der Seite liegst.

Das ist mein Senf dazu, ich bin aber auf jeden Fall gespannt, was die Anderen so schreiben. Ein paar Leute fahren ja auch regelmäßig auf der REnnstrecke und kennen sich in dieser Richtung vielleicht etwas besser aus?
 

sidearms

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Hab das erlebt als ich vor 3 Wochen auf em Hockenheim mit dem Conti-Sport Attack 2 war.

Wir hatten scheiß Wetter und die Strecke war nicht überall trocken :rain:

Eingang der Opelkurve hab ich die Ideallinie etwas verlassen und dann ist mein Heck leicht (und gefühlt langsam) gerutscht wie auf Bitumen. Bin nur mit leichtem Gas durch die Kurfe gefahren von dem her war da nichts schlagartiges dabei und alles ist unproblematisch. :whistle:

Anderst ist das natürlich wenn du hart rausbeschleunigst und kommst dann auf ne schmierige Stelle oder mit hoher Schräglage.. :thumbdown:

Fazit, es geht schon einiges im Regen, aber ein Gullideckel komplett aus Metall kann einem im Regen auch mal zum Verhängnis werden. :autsch:
 

Harri1

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Hi,

bin mal mit meinem Nachbar während einer Probefahrt der CB1000R in Regenschauer gekommen, die eine cm-dicke Wasserschicht auf die Landstraßen legten. Zuerst wunderte mich, wie schnell man trotz der Wasserschicht mit dem Motorrad noch fahren kann. Von Aquaplaning nix zu merken. Reifenprofil halt ... alleine wäre ich aber lange nicht so schnell gefahren.

Dann hatte ich beim Beschleunigen und in Kurven über Bitumenstreifen sehr plötzliche Rutscher am Hinterrad. Durch den Regen waren die Streifen schwer bis gar nicht zu sehen. Nach dem Rutschen war der Grip sofort wieder da. Von "Unruhe" habe ich an der Haftungsgrenze noch nie etwas gemerkt. Jedenfalls reichte mir das hinsichtlich der Haftungsgrenze bei Nässe. Wäre ich bei Nässe so schnell unterwegs, dass der Reifen an der Nasshaftungsgrenze ist, reicht ein Fisselchen Bitumen in der Kurve und das wäre es gewesen ... Von daher sind bei Nässe die benötigten Reserven bei der Haftung deutlich größer.

Dementsprechend schwer ist es, an die Haftungsgrenze bei Nässe zu kommen.

Vielleicht, wenn man eine bitumen-freie Strecke kennt, vorher abgefahren ist und sich relativ sicher sein kann (100% gibbet nie), dass weder Öl noch Dreck oder sonstwas Rutschiges vorkommt (am besten auf einem Verkehrs-Übungsplatz) und dazu einen Reifen hat, der einen relativ breiten Grenzbereich bietet, d.h. nicht ohne Vorwarnung komplett wegschmiert. Dann könnte man sich möglichst kontrolliert an die Haftungsgrenze herantasten. Aber im Regen machen dass freiwillig doch nur Rennspotler, oder? Dann schon eher unfreiwillig die Pendler unter den Bikern.

Alternative: Motorradfahren im Winter. Die Kalthaftungsgrenze mit max. handwarmen Reifen bei min. Luftdruck dürfte ähnlich der Nasshaftungsgrenze im Sommer sein, aber ohne so plötzliche, glitschigen Stellen durch Nässe und einer deutlich besseren Sicht. Auf der Hausstrecke fängt mein Hinterrad im Winter jedenfalls eher an in schnellen Kurven kurz mal wegzurutschen, als zu wärmeren Jahreszeiten.

Nixdestotrotz, die Unterschiede bei der Spürbarkeit der Haftungsgrenze hängen so stark vom Reifen ab, dazu noch vom Fahrwerk, Gewicht etc., dass man die Frage nicht wirklich beantworten kann. Man kann natürlich die Haftungsgrenze und das Fahrverhalten mit physikalische Formel berechnen, aber das Entscheidende spielt sich während der Fahrt im Bereich des Nicht-Meßbaren ab. Also immer schön auf die Linie achten, und der Rest kommt mit der Zeit von ganz alleine ;)


:wink:
Harri
 
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