LKW-Schrauber schrieb:
Kabelfarbe schwarz = Signal für das Steuergerät,
2 x Weiß = Spannungsversorgung für
Sondenheizung, Grau = Masse...
Muss ich jetzt die Lamdasondenheizung brücken, oder die Signalleitung??
Wenn ich mich recht erinnere musst du die Heizung brücken. Daher funktioniert das ganze auch ohne Widerstand, wenn man die Sonde nicht ausbaut: Heizung eingesteckt lassen, signal und masse der sonde auspinnen. Fehlermeldung produziert nämlich die ausgefallene Heizung, nicht das fehlende Sondensignal. Der Widerstand simuliert, dass die Heizung noch angeschlossen sei.
Zum Verständnis was überhaupt passiert: Zur Verbrennung brauche ich ja Kraftstoff und Sauerstoff. Als stöchiometrischer Luftbedarf ist die Menge an Luft definiert die es braucht, damit der Kraftstoff grade vollständig verbrennt ohne dass Sauerstoff überbleibt. Lambda ist nun mein Verhältnis zwischen tatsächlich angesaugtem Luftmassenstrom und dem Luftbedarf, also genau 1 wenn beide gleich sind.
Ginge es uns nur um die Verbrennung hinge die Wahl der Lambdawertes von der gewünschten Zielgröße ab. Zum Beispiel haben wir den größten effektiven Mitteldruck und damit die höchste Leistung im leicht fetten Bereich von ~0,85 (fett = es wird mehr Benzin eingespritzt als überhaupt verbrannt werden kann), den höchsten Wirkungsgrad und damit den geringsten spezifischen Verbrauch (besonders bei Teillast) dagegen im leicht mageren von ~1,1-1,3.
Einen Strich durch die freie Auslegung macht uns aber der 3-Wege-Kat. Der heißt so, weil in ihm die 3 Schadstoffe NOx, CO und HC gleichzeitig zu CO2, H2O und N2 umgewandelt werden. Aus den Reaktionsgleichungen ergibt sich diese Abhängigkeit vom Lambdawert:
Um möglichst viel von allen Schadstoffen abzubauen bleibt also nur ein schmales Fenster um den Wert 1. Das liegt einfach daran, dass CO und HC Sauerstoff zum oxidieren brauchen - fahre ich fett, hab ich im Abgas kaum Restsauerstoff um das zu machen. Habe ich aber zu viel Sauerstoff oxidieren mir die Reduktionsmittel die ich brauche um die Stickoxide umzuwandeln zu schnell weg.
Deswegen fahren alle modernen Ottomotoren im Bereich des stöchiometrischen Luftbedarfs.
Was macht nun die Lambdasonde? Sie misst einfach den Restsauerstoffgehalt im Abgas & für die ECU ist dies ein Input unter anderen um die Einspritzmenge zu dosieren. Ohne diesen Input regelt die ECU einfach so weiter als wäre die Sonde zufrieden.
Zurück zur GSR: Ohne den Input der Sonde regelt die ECU anscheinend etwas fetter. Das führt zwangsläufig zu höherem Verbrauch und schlechteren Schadstoffwerten. Um auszuschließen, dass man deutlich zu fett fährt muss man sich lediglich ab und zu mal die Zündkerzen anschauen (schwarzer belag -> zu fett, weißer belag ->zu mager). Zu einem zu mageren Gemisch kommt es aufgrund der voreingestellten Abstimmung ohne Sonde meiner Meinung nach gar nicht. Es ist wohl eher so, dass die ECU von sich aus leicht unter lambda 1 regelt und von der Sonde dann gesagt bekommt, etwas weniger einzuspritzen.
Ich kenne die genaue Regelstrecke freilich nicht und kann nur aus dem Vergleich vorher/nachher meine Schlüsse ziehen