Warum ABS für die Straße wichtig ist
Also ich bin der Meinung, dass ABS für Straßenmotorräder Pflicht werden sollte, bei Supersportlern, die auf der Straße bewegt werden, sollte es optional verfügbar aber abschaltbar sein. Die für die Rennstrecke umgebauten Supersportler werden sowieso ihrer überflüssigen Systeme entledigt, wozu dann auch das ABS gehören dürfte.
Für die Straße hat es aber hauptsächlich Vorteile und der offensichtlich diskutierte Hauptnachteil, dass sich dadurch der Bremsweg verlängert, kann wiefolgt entkräftigt werden. Relevant hierbei ist die Schwelle, bei der das Vorder- und Hinterrad blockiert, weil der Bremsvorgang mit blockiertem Vorderrad nicht machbar ist. Kein Mensch - und das ist in Fahrsicherheitszentren bewiesen worden - kann diese Schwelle gleichzeitig für das Vorder- und Hinterrad während einer Notbremsung berücksichtigen, ABS kann das schon.
Was ist die Folge: wenn mir bei einer Notbremsung das Vorderrad blockiert, löse ich aus Schreck oder vielleicht auch wegen dem Wunsch nicht zu stürzen erst einmal beide Bremsen, und verschenke wertvollen Bremsweg. Danach bremse ich eher zögerlich und nutze gerade am Anfang nicht die volle Bremsleistung. Wer das nicht glaubt, kann gerne beim ADAC das Bremstraining mitmachen oder sich den AXEL Bremsdatenrecorder (
hier) beschaffen. Letzterer kostet allerdings 900 Euro zzgl Ust.
Die optimale Bremsung ohne ABS ist vorne dosiert und hinten blockiert, wobei hinten nur 10-15 Prozent Bremswirkung erzielt werden (da der Gewichtsschwerpunkt nach vorne verlagert wird, bei einer Fahrt mit Suzius erhöht sich diese Faktor geringfügig), aber warum soll man diese 10-15 Prozent nicht nutzen ? Gehe ich nun davon aus, dass ein sehr guter Fahrer ohne ABS diese optimale Bremsung durchführt, sieht ein Vergleich mit dem gleichen Fahrer mit ABS folgendermaßen aus: ABS nimmt dem Fahrer in Sekundenbruchteilen die Aufgabe ab, die Blockierschwelle jeweils für das Vorder- und Hinterrad erst suchen zu müssen und steuert den Bremsvorgang optimal direkt unter dieser Schwelle. Das können nicht einmel geübte Rennfahrer, da das menschliche Gehirn diese Tätigkeit unter dem Einfluss von einem Schreck und Stress nicht bewältigen kann. Das Resultat ist ein verkürzter Bremsweg mit ABS, da die Regelsysteme direkt unter den Grenzen arbeiten, und ein Nicht-ABS-System durch Verzögerungen oder mangelnder Fahrpraxis beim Bremsen Bremsweg verschenkt wird.
Ich hoffe, diese Argumente öffnen der Anti-ABS-Fraktion die Augen und lässt die Vorteile erkennen, welche unbestreitbar seit Jahren in Deutschlands Fahrsicherheitszentren vermittelt werden. Habe fertig.