GSX-S1000 Anderer Lenker für spitzeren Sitzwinkel gesucht

[Blacksmith]

Ich war gestern in einer freien Werkstatt, da immer Mittwochs der Tuev ins Haus kommt. Nach 10 Minuten lockerer Unterhaltung wars das aber dann leider schon wieder. Er kann dass draußen nicht pruefen, muessen die Kollegen am Standort auf dem Pruefstand machen mit Dokumentation und Probefahrt etc. Wird dann min. 150 Eur kosten, meinte er. Ich werde die Tage mal anrufen wegen einem Termin und mir vorher einen Preis nennen lassen. Sollte es deutlich mehr werden….muss man sich das wirklich nochmal ueberlegen.

Auch eine Eintragung beider Lenker (als Wahl) geht nicht. moechte man irgendwann den Original wieder montieren (Fahrerwechsel, verkauf etc) dann muss der wieder in die Papiere und der Dragbar wird geloescht.

Manchmal ist es schon wild, was fuer ein Aufriss gemacht wird.

Pruefung auf Freigaengigkeit und ne kurze Runde drehen ob es fahrbar ist, Stempel und gut muesste man meinen…

 

[HHracer]

Pruefung auf Freigaengigkeit

Da bist Du aber wirklich an den falschen Prüfer gekommen, er hätte die Montage und Freigängigkeit überprüfen und das erforderliche Gutachten ausstellen können. Bei mir hat noch kein Prüfer eine Probefahrt wegen eines Lenkers gemacht. Eine Probefahrt ist auch nur dann sinnvoll, wenn das Motorrad im hohen Geschwindigkeitsbereich getestet wird, um feststellen zu können, ob das Fahrverhalten negativ
beeinflusst wird.

 

[Blacksmith]

Wir haben einen GTÜ Gutachter in der Naehe und den standard TÜV. Morgen rufe ich beide an und Frage nach, was mich an Kosten erwarten wird.

 

[V6 Rußexpress]

Was kam dabei raus?

 

[Blacksmith]

Kam beruflich was dazwischen und kam dann nicht dazu. Feedback folgt

 

[Blacksmith]

Ich habe gerade mit dem GTÜ Gutachter gesprochen. Er fragte mich, ob ich fuer den Lenker ein Teilegutachten habe.

Als ich dies verneinte, bzw. erklaerte, dass ein ABE Heftchen dabei ist, aber fuer mein Modell keine Pruefung erfolgte meinte er, dann kann er das leider nicht machen, da muesste man eine Einzelabnahme beim Tüv oder ggf. Dekra machen.

Er koenne nur eine Abnahme nach Par. 19 (3) Stvzo machen. Da braeuchte er zumindest ein Teilegutachten.

Mit einem (nach meinem Verstaendnis nach „schlechteren“ Teilegutachten koennte man es eintragen und so nicht?

Mir geht es darum, das eine Einzelabnahme meist ein riesen Aufriss mit Protkollen und Bildern etc. bedeutet, welche auch mit deutlich hoehren Kosten verbunden ist.

Ich moechte es nur richtig verstehen, nicht dass ich mich einfach nur falsch Ausdruecke und das doch ueber den einfacheren Weg gegangen waere.

Ich hatte vor zig Jahren schon Mal wegen einem Autoreifen beim original Tuev eine Diskussion, bei der dann am Ende 3 Ingenieure zusammenstanden und dann irgendwann meinten „geht nicht“. Am Ende stand ich dann beim Dekra und alles war kein ploetzlich kein Problem.

Ich hatte bisher eine Eintragung mit einer Einzelabnahme gleichgesetzt. Aber anscheinend is das eine ne einfach Loesung und das andere ein riesiger Gutachtenaufwand.

Hat da jemand Erfahrung?

Bei LSL gibt es im Download zu Lenkern nur die ABE. Fuer mich klingt das jetzt so, als waere der Lenker z.b. bei einer mit x gekennzeichnete Maschine ein Lenker, der ohne Eintragung gefahren werden kann und bei mir ist es ein Besenstil. Wuerde ich ein gerades Stahlrohr montieren und damit zum Tuev fahren, waere dann der identische Aufwand noetig um es einzutragen. Hier endet mein Verstaendnis leider…

 

[Schlappi]

Also entweder hat das Bauteil eine ABE, in der dein Fahrzeug aufgeführt ist, dann musst du diese ABE nur mitführen.

Oder das Teil hat ein Teilegutachten für dein Fahrzeug, dann kann es jede Prüforganisation (GTÜ, DEKRA, KÜS, TÜV usw eintragen.

3. Möglichkeit: Du hast keins von beiden, dann kann nur ein Prüfer, mit entsprechender Zusatzausbildung für Einzelabnahmen, ein Gutachten zur Erlangung einer Betriebserlaubnis für dieses Bauteil erstellen.
Dies ist in der Regel relativ aufwändig, mit viel Recherche und Kostenaufwand verbunden und umfasst einige DIN A4 Seiten und somit Arbeitsstunden für den Ingenieur.
Die eigentliche Eintragung nimmt dann die Zulassungsstelle auf Basis dieses vom Prüfer erstellten Gutachtens vor.

 

[Blacksmith]

So haette ich es mir nun auch zusammengereimt. Hatte jedoch die Hoffnung, dass ichs falsch verstanden hatte

 

[Usher]

Mhmm... ich möchte ganz gerne bei dem Geschriebenen von @Schlappi etwas ergänzen:

Nur der Vollständigkeit halber um das Juristendeutsch zu verstehen: egal was geprüft wird, es wird immer ein Änderungsgutachten nach Pragraf 19 durch die Prüforganisation erstellt.
Beim "Teilegutachten" ist normalerweise eine kostengünstige Sache mit einer Anbauabnahme nach § 19 (3) StVZO.

Im hier vorliegenden Fall liegt eine ABE vor, das Fahrzeug taucht jedoch nicht in der Verwendungsliste auf.
Das bedingt eine Einzelabnahme nach §19(2)/21 StVZO. Ja, die kann irre teuer und aufwendig werden, muss sie aber nicht.
Wenn man beispielsweise beim PKW andere Räder mit Sportfahrwerk eintragen lässt, dann muss ebenfalls die die Einzelabnahme gemacht werden. Ich schreibe das deswegen, da ich das vor einigen Jahren beim PKW erst durch habe. Ich hatte für alle Teile eine ABE oder Teilegutachten, aber in Summe musste eine Einzelabnahme her. Und um jetzt zum Punkt zu kommen: es war nicht so teuer. Ich habe keine Summer mehr im Kopf, aber es war nicht die Welt.

Daher einfach mal zur DEKRA oder TÜV fahren und mal mir einem Sachverständigen abklären. Ganz böse gesagt: ein motivierter und guter Ingenieur kann das bewerten und beurteilen. Vermutlich macht er eine Fahrprobe und schaut ob alles freigängig ist. Das Material selbst ist ja durch das Gutachten bereits als tauglich erwiesen (nach meinem Verständnis, bin aber kein Prüfingenieur!).
Daher meine Handlungsempfehlung: einfach vorher fragen. Wenn der erste dich abwimmelt, dann einfach mal woanders fragen.

 

[klaf]

man ist das eine Bürokratie....
Der Lenker hat doch ABE, somit ist er doch geprüft und für "i.O." abgestempelt worden, nur eben nicht bei DEM Bike, man kann doch auch nicht alle 3.000 mögliche Bikes aufführen.......

Ein motivierter Tüv/Dekra/GTÜ Manne sollte doch prüfen können ob der Lenker niergens anschlägt und gut ist. Die Festigkeit ist doch durch die ABE belegt.

Ich habe ein ähnliches Geschiss mit der Reifeneintragung (55er Querschnitt) durchgemacht und habe dann bei Dekra einen Prüfer gefunden, der dass innerhalb weniger Minuten gemacht hat.

War der Dekra in Würzburg/Estenfeld.

Kontaktdaten müsste ich raussuchen, sag Bescheid wenn du die willst

 

[HHracer]

Nach zuvor jahrelangen unnötigen Diskussionen mit TÜV-Organisationen, habe ich meine Vorgehensweise seit vielen Jahren umgestellt.
Ich frage vorab keinen TÜV, sondern beauftrage eine mit Tuning vertraute Firma die Eintragung vorzunehmen. Das erspart unnötige Wege
und schont die Nerven (Tipp).
An meinen Fahrzeugen (Moped, Auto) wurden problemlos Eintragungen vorgenommen, wo es z.B. nur Materialgutachten gab.
Die Eintragung eines Lenkers, für den es auch noch TÜV-Gutachten oder ABE´s für vergleichbare Mopeds gibt, ist wirklich "Pille-Palle"!
Bin selbst Ingenieur, nehmt doch den Tipp vom "RRC - Rentner Racing Club" an!

 

[zwölfhunderter]

Das bedingt eine Einzelabnahme nach §19(2)/21 StVZO....

Daher einfach mal zur DEKRA oder TÜV fahren und mal mir einem Sachverständigen abklären. ..

bisher war es im "Westen" so, dass nur der Ing. vom TÜV nach seinem Ermessen so etwas eintragen konnte. Im "Osten" die DEKRA. Aber so weit ich mich erinnern kann wollte man daran etwas ändern. Ich hatte mal selbst ausgeschnittene Fußrasteradapter vom TÜV für 35,€ eintragen lassen. Er brauchte nur irgendeine Nummer die er eintragen konnte

 

[Blacksmith]

Da ich es die letzten Tage nicht schaffte, den Tüv zu Zeiten anzurufen, in denen sie auch erreichbar sind, hatte ich dann eine Email geschrieben und heute auch gleich eine sehr aussagekräftige Aussage bekommen. Zum Glück hat er auch gleich detailliert ausgeführt, wie lang man üblicherweise für eine stinknormalen Lenkereintragung braucht, dessen Breite dem Original gleicht, der volle Lenkeinschlag gegeben ist und auch alle Kabel/Züge ausgiebig "Luft" haben (waren meine Angaben in der Email). Dadurch kann ich die Kosten jetzt ziemlich gut einschätzen. Aber seht selbst:

"Die Kosten für eine Einzelabnahme richten sich immer je nach Zeitaufwand.
Eine Einzelabnahme für ein Motorrad beginnt bei 106,10€ brutto
Bei Rückfragen dürfen Sie sich gerne jederzeit an mich wenden.

Mit freundlichen Grüßen / Kind regards
B. Eng. (TH) XY
amtlich anerkannter Sachverständiger aaSmT / TSC-Betreuer Prüfstelle XY"


Vllt. schaffe ich es morgen, die Nummer in seiner Signatur anzurufen und den ironische Teil in meiner Einleitung oben genauer zu definieren.

 

[Blacksmith]

Nach nun insgesamt 5 Emails habe ich endlich die Antworten, die man in einer haette gleich formulieren koennen, zumindest habe ich es nun wenigstens schriftlich, dann kommen keine Missverstaendnisse auf.

Ich fasse ohne Details zusammen:
Frage: Was kostet Lenkereintragung?
Antwort: allgemeine Eintragung beim Motorrad geht bei 106,xx Eur brutto los, je nach Zeitaufwand

Frage: wie hoch ist erfahrungsgemäß der Zeitaufwand bei einer Lenkereintragung ohne Anspassungen an Leitungen etc.
Antwort: ca 30-60 Minuten

Frage: wie sind die 106 Eur getaktet, 30 / 60 Min?
Antwort: wie schon erwaehnt, richtet sich nach Zeitaufwand


Frage: verarschen sie mich gerade? Das haette ich an der Stelle nun gern gefragt…Aber die Frage war dann, wie die Taktung ist und der Stundenlohn, wenn hier nach Zeitaufwand abgerechnet wird
Antwort: 15 min a 32 Eur brutto


Ich haette noch mehr Fragen, wie man zb bei 32 Eur pro angefangen 15 Min und ca 30 bis 60 Minuten Arbeitszeit, bei Abrechnung nach Zeitaufwand dann auf 106 Eur kommt…aber das lass ich Mal.

Hier prallt Wirtschaftler auf Techniker/Ingenieur

 

[HHracer]

Nach nun insgesamt 5 Emails habe ich endlich die Antworten,

Du hörst ja nicht auf den Rat eines "Graurückens".... ...frag nicht selbst beim TÜV nach, gib den Auftrag an eine professionelle Werkstatt!

Nur ein Beispiel von vielen meiner Eintragungen...
Habe im Juli 2021 meine GSX-S1000 neu gekauft. Bevor ich sie abholte gab ich der Werkstatt den Auftrag die Alternativbereifung (190/55)
vom TÜV eintragen zu lassen. Gezahlt habe ich für den "stressfreien Service" der Werkstatt 32.-€, der TÜV hat für das Gutachten 93.-€ bekommen.
Der TÜV ist jede Woche in der Werkstatt, Eintragungen von Umbauten sind "Tagesgeschäft"!

 

[Blacksmith]

Bei uns in der Region haben schon einige normale Motorradhaendler/Werkstaetten zugemacht. Ich wuesste auf Anhieb gar nicht, wer sowas macht. Wohne hier im laendlichen Grenzgebiet, nicht im Ballungszentrum . Aber pass ja nun, jetzt habe ich endlich die Infos die ich wollte und preislich wirds akzeptabel.