Blickführung auf der Rennstrecke - Anfängerfragen

riseK6

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Hi zusammen,

ich habe die SuFu schon ausgequetscht - auch google. Aber so richtig möchte man das Wissen in dem Bereich nicht preisgeben - es sei denn, man bucht ein Training. (Was natürlich absolut legitim ist und was ich ja auch gemacht habe) ;)

Es geht um die Blickführung ... für mich speziell auf der Rennstrecke. Ich bin ja quasi noch vollnoobig, möchte halt hier aber schon mir der Theorie bewusst sein...

Ich schildere mal, wie es für mich in der Theorie ablaufen müsste. Verdreht die Augen, meckert mich an - egal .. ich bin für jeden Tipp dankbar :D

Nehmen wir mal ein Beispiel: Ich bin mir meines Bremspunkts sicher und schaue auf den Einlenkpunkt. Vor dem Erreichen des Einlenkpunkts richte ich den Blick auf den Scheitelpunkt und positioniere mich auf dem Bike. Das empfinde ich irgendwie schon als relativ schwierig ... also dann auch wirklich den Einlenkpunkt zu erwischen. Klar ... mit Riesenhütchen an der Strecke stehend geht das noch ... ganz ohne wirds hart ^^ ... aber ich danke das macht die Übung. Also am Einlenkpunkt möglichst zügig abwinkeln und den Blick auf den Kurvenscheitelpunkt richten. Hier kein Gas geben, höchstens das Gas halten. Vor dem Erreichen des Kurvenscheitelpunkts auf den Kurvenausgang schauen und nach dem Kurvenscheitelpunkt aus der Kurve herausbeschleunigen.

Kann man das so grob verallgemeinert sagen? Gibt es irgendwelche Tipps oder Tricks, die man mit mir teilen möchte? Gerade vielleicht im Bereich des Starts. Wie habt ihr Euch das beigebracht - wie seid ihr in dem Bereich sicherer geworden ;) (außer natürlich mit Trainings, Trainings, Trainings) Ich mache mich wahrscheinlich zu Kirre ... aber ich möchte mich einfach schon vorher ein wenig mit der Materie beschäftigen.

PS: Ich habe mir das Buch "Die obere Hälfte des Motorrads" angeschafft, leider finde ich, dass sich hier weniger auf explizite Aussagen konzentriert wird, sondern eher alles im Subtext verpackt ist oder an Beispielen erklärt ist, die so ewig weit weg vom Motorrad fahren sind. Aber ich gebe dem Buch mal eine Chance...! Viele reden auch über A Twist of the wrist 2... das Teil gibts auf DVD ... hat da jemand schon Erfahrung mit gemacht ... vorm TV sitzen ist doch immer cooler, als selbst lesen *g*


Danke im Voraus

und Gruß
... vom Marv
 

rufer

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Die Blicktechnik ist eigentlich nicht anders als auf der Strasse. Vielleicht nur extremer.
Gut:
- Dort hin schauen wo man fahren will
- Weit voraus schauen
- Weit in die Kurve hinein schauen (dazu muss man in engen Kurven den Kopf richtig drehen!!)

Nicht gut:
- Am Bremspunkt so lange den Bremspunkt anstarren, bis man ihn garantiert verpasst hat
- Am Kurveneingang gerade aus schauen. So kriegt man die Kurve sicher nicht
- In der Kurve vor sich an den Boden schauen
- Ein Motorrad vor sich anstarren, das immer näher kommt

Das ist ganz besonders wichtig, wenn man mal einen Fehler macht, z.B. Bremspunkt verpasst.
Anhaltspunkte gibt es auf der Rennstrecke immer viele: Curbs, Distanzschilder, Brücken, etc etc. Wenn du mühe damit hast, zeichne deine Anhaltspunkte auf einem Streckenplan ein und trage ein in welchem Gang du durch fährst.

Neben dem Blick muss auch deine Position auf dem Motorrad der Situation ein bisschen voraus sein. z.B. beim anbremsen schon auf der richtigen Seite.
Als Anfänger ist ein guter Tipp, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Also z.B. vor der Kurve fertig bremsen, dann erst Kurve fahren. Also nicht gerade als erstes versuchen, tief in die Kurve hinein zu bremsen.

Interessant fand ich: Auf Fotos mit klarem Visier sieht man oft, dass die Augen nicht dort hin schauen wo die Kopfstellung vermuten lässt.

Ich fand das Buch nicht schlecht:
http://www.amazon.de/Alles-Griff-Fahrte ... 3768852024

Grüsse
Rufer
 

riseK6

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Hi Rufer,

danke erstmal für die Erläuterung - sorry, dass ich erst so spät darauf eingehe. Ich werde einfach mal mein Bestes versuchen ... wie gesagt - ich glaube von der Theorie her, wirds schon irgendwie funktionieren :giggle .

Vielleicht sieht man sich ja irgendwo ... und wenn Du denkst "Mein Gott ... was macht der Typ da" ... dann komm mal rum und gib mir Tipps :lol:

Anbei ein Link zum Video von Keith Code's A twist of the wrist. Installiert ihr den Player könnt ihr es so downloaden in voller Länge.

A Twist of the wrist 2

Gruß
vom Marv
 

Totto1

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GSXR 1000 K5, 690 SMC-R und die 1290 Superduke...
Du mußt (einfach) peripherisch Sehen d. h. du fokussiertst nicht, sondern schaust gleichzeitig auf deinen Bremspunkt, Einlenkpunkt und in die Kurve. Dein Bewußtsein ist nicht fokussiert, sondern weit geöffnet - anders kann ich dir das Feeling nicht erklären. Wird auch im Twist of the wrist 2 erklärt.

Übe mal z. B. beim Autofahren folgendes:
Hänge ein Navi oder sowas in die Mitte der Frontscheibe auf Augenhöhe. Genau so das du in Kurven genau drauf kuckst!
Wenn du fokussierst dann siehst du nur das Navi und fährst in den Graben oder bremst halt vor Schreck runter (fehlende Sicht des Einlenkpunktes!!). Wenn du perpherisch schaust, dann schaust du durch bzw. um das Navi herum - so als ob du es einfach ignorierst beim sehen, aber du siehst es trotzdem; nur eben unscharf!

Du kannst (irgendwann) dann gewollt hin und her schalten zwischen fokussiertem Blick oder peripherischem (weitem) Blick!

Bei normalen Lehrgängen bringt dir im Regelfall auch keiner was bei! Jedenfalls ist es in der Regel so das man dir nur etwas zeigt, aber es nicht erklärt. Also nicht den wichtigen Gedanken hinter der Technik verrät. Das ist halt so, weil ist ein Geheimnis einmal aus dem Sack ist es nix mehr wert!
 
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