GSX-R 1000 K9 Kupplung trennt plötzlich nicht mehr richtig

ernierni12

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Hallo zusammen,

ein Thema, das nicht ganz unbekannt ist und trotzdem finde ich keine richtige Erklärung bzw. einen Lösungsansatz.
Eine kurze Vorgeschichte:
Bin dieses Jahr schon ca. 500 km gefahren. Davon mind. 50% Autobahn (auch mit Vmax). Hatte bis vor 3 Wochen keine Probleme, bis dann doch das Kupplungspedal beim Hochschalten auf der Autobahn abgebrochen ist. An der nächsten Raststätte festgestellt, dass eine schnelle Reparatur nicht möglich war, da der Hebel "genietet" ist. Konnte also nur noch ohne Auskuppeln mit dem Gestänge per Hand schalten (fragt nicht wie :ROFLMAO:). Auf der Autobahn ging das halbwegs in Ordnung, da einmal hoch in den 6. Gang gereicht hat. Danach wenige km innerorts, die ich einfach im 2. Gang genommen habe, auch zum gelegentlichen Anfahren , natürlich mit Gefühl und ohne viel Schleifen.
Bis hierhin hatte ich keine Probleme, abgesehen vom gebrochenen Pedal...


Zuhause angekommen und gleich ein gebrauchtes Pedal bestellt. Zwischenzeitlich habe ich auch den "großen" Service erledigt. Also Öl, Ölfilter, Luftfilter, Kette + Ritzel und Kettenrad. Damit auch gleich das neue Pedal eingebaut und die Höhe entsprechend eingestellt. Zum Öl: gleiches Öl wie immer verwendet (CASTROL POWER1 10W40 4T) und noch nie Probleme damit gehabt.

Jetzt kommts: Wollte den Motor starten. Da fiel mir sofort auf, dass der Kupplungshebel überhaupt kein Spiel mehr hat. Und das hatte er vorher auf jeden Fall. Motor im N gestartet. Probeweise den ersten Gang eingelegt und sofort ein richtiger Knall. Hinterrad dreht schnell los und lässt sich nicht mehr bremsen (nur sehr schwer mit Hinterradbremse). Das Motorrad steht dabei auf dem Ständer. Das war die Jahre zuvor nie ein Problem, auch nicht nach längerer Standzeit bzw. temperaturabhängig.
Also Probefahrt (2km mit vorher warm gelaufenen Motor) gemacht und kein Problem während der Fahrt gehabt. Nur im Stand knallt der erste Gang richtig rein. Ich habe das Motorrad bald 4 Jahre und hatte nie so ein Schlagen beim Einlegen des Gangs. Zusätzlich lässt sich der N nur sehr schwer einlegen und springt oft sofort in den 2. Gang. Wird aber vermutlich ein Nebeneffekt sein, da die Kupplung wohl nicht richtig trennt.

Zuletzt Grundeinstellung des Kupplungsspiels gemacht. Also auch den Deckel auf der rechten Seite geöffnet und dort eingestellt. Alles nach original Werkstatthandbuch. Brachte aber keine Besserung. Motorrad hatte im Stand über 100 °C Kühlwassertemperatur und wurde dann für 2 km probegefahren.
Habe mehrmals sichergestellt, dass die Druckstange links richtig sitzt (war mein erster Verdacht, da Deckel für Ritzel entfernt). Auch rechts sieht man bei betätigter Kupplung zumindest den Mechanismus ausrücken.

Jetzt meine Fragen:
Wie kann es sein, dass plötzlich kein Spiel im Kupplungshebel mehr da ist? Und sollte dann nicht die Kupplung erst recht trennen, da quasi eine Grundbelastung schon da ist? Mittlerweile ist das Spiel ja korrekt eingestellt. Gefühlt macht es aber keinen Unterschied.
Was kann ich als nächstes tun? Vermutlich hätte ich den Deckel rechts komplett entfernt und mal den Kupplungskorb zerlegt. Nur weiß ich nicht wirklich worauf ich da achten soll, außer optisch prüfen und die Lamellen messen...

Freue mich über jegliche Tipps und Anregungen!

Viele Grüße
Erni
 

schleife

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kann eigentlich nur ein montagefehler des ku.-hebels vorliegen
oder bei der wiedermontage des ku.-deckels.
warum hast du die ku überhaupt auf gemacht, wenn nur der hebel abgebrochen war? das ist mir die größte frage.

mein tip, als nicht kenner der 09er gixxe, alles nochmals auseinander und neu verbauen.
sicher, dass der neue hebel der korrekte ist, also wirklich passt?
 

befieg

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hast du den (kleinen Kupplungs) Hebel auf der Ritzelabdeckung abgehabt?
 

13.

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Denke das Pedal ist abgebrochen?
Ein Kupplungspedal an der K9?🤔

Jetzt aber mal ernsthaft.

So ein Schalthebel fällt nicht einfach ab.
Entweder reisst du die Gänge wie irre oder dein beschriebenes Problem - vermutlich verklebte Kupplung oder verzogene Stahlscheiben - besteht schon längere Zeit unbemerkt.

Das Öl ust nicht der Hammer und kann auch dank Mixturänderung zum Verquellen der Reibscheiben führen. Das wäre bei Betriebstemperatur dann kaum noch spürbar - im Sinne Hinterrad drehen.

Und jetzt mal ganz schräg. Die Kupplungsstange sitzt auch definitiv richtig in der Mitte von der Ausrückschnecke?
 
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ernierni12

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Erstmal danke für die schnelle Rückmeldung. Ich versuche mal allen zu antworten.

Zunächst meinte ich natürlich den Schalthebel. War beim Schreiben irgendwie zu sehr auf Kupplung fokussiert... Ein Foto des kaputten Hebels hänge ich an. Die Verbindung zwischen Schaltstange und Hebel ist gebrochen. Ersatz ist aber bereits montiert, wie beschrieben.

Den Motordeckel zur Kupplung (rechts) hatte ich noch nicht komplett offen. Nur die kleine "Wartungsöffnung" für die Grundeinstellung rechts und links die Ritzelabdeckung, aber auch nur wegen der neuen Kette + Ritzel.

Kupplungsseilzug ist wie gewohnt leichtgängig. Also auch mit offenem Ritzeldeckel ohne Gegenkraft der Kupplungsfedern war der Seilzug leicht hin und her zu bewegen.

Ich habe mittlerweile bestimmt 10 mal die Grundeinstellung versucht. Mal mit mehr, mal mit weniger Spiel. Machte aber leider keinen Unterschied. Lediglich den Punkt bei dem die Kupplung richtig greift (und das Bike vorwärts will) konnte ich damit verschieben.

Die Druckstange der Kupplung sitzt auch korrekt in der Ausrückschnecke. Darauf habe ich genau geachtet, weil es mein erster Verdacht war. Besser gesagt, man kann es eigentlich nicht falsch machen, außer die Stange wäre dermaßen verbogen.

Wegen dem Öl: Tatsächlich scheint das eine neue Version zu sein, wenn auch dieselbe Marke bzw. derselbe Typ. Trotzdem habe ich im betriebswarmen Zustand keine Verbesserung oder Verschlechterung gespürt.
 

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ernierni12

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Am Wochenende werde ich mal den Kupplungsdeckel öffnen und zumindest mal alles rausholen was geht. Also Scheiben, Federn, Kupplungskorb, usw. optisch prüfen und messen. Habe aber das ungute Gefühl, dass ich da nicht viel finden werde.

Alternativ nochmal Ölwechsel, aber diesmal gegen Motul?
 

befieg

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bei der Heimfahrt mit der defekten Schaltstange, hast du doch z.T. ohne Kupplung geschaltet?
Vllt haben sich dabei auch die Lamellen in dem Korb eingearbeitet/ verzogen?
 
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es kann sogar sein, das eine Kupplungslamelle gebrochen ist und jetzt quer dazwischen sitzt, hatte ich schon an einer YPSE 1000....
 

ernierni12

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bei der Heimfahrt mit der defekten Schaltstange, hast du doch z.T. ohne Kupplung geschaltet?
Vllt haben sich dabei auch die Lamellen in dem Korb eingearbeitet/ verzogen?
Genau. Teilweise waren es wirklich keine schönen Schaltvorgänge. Auch wenn es ohne Kuppeln eigentlich kein Problem für mich ist, war es schwierig das Timing zu treffen, weil ich per Hand nur schlecht schalten konnte. Hatte ja keinen Hebel und damit keine Hebelwirkung mehr...
Insgesamt waren es aber vielleicht nur 20 Schaltvorgänge, wenn überhaupt.
es kann sogar sein, das eine Kupplungslamelle gebrochen ist und jetzt quer dazwischen sitzt, hatte ich schon an einer YPSE 1000....
Interessanter Hinweis, danke.
Na dann warten wir mal bis zum Wochenende. Werde berichten.
 

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Den Kupplungsdeckel musst du nicht öffnen, dein Problem liegt eher im Hebel auf der Ritzelabdeckung.
 

ernierni12

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Den Kupplungsdeckel musst du nicht öffnen, dein Problem liegt eher im Hebel auf der Ritzelabdeckung.
Wie meinst du das? Der Hebel bzw. die Betätigung scheinen zu funktionieren. Zumindest fühlt es sich auch beim Schalten während der Fahrt, aber auch im Stand mit ausgeschaltetem Motor so an. Auch der Mechanismus selbst funktioniert, bzw. ich wüsste nicht wie ich das noch prüfen sollte.

Habe aber eher noch was interessantes im WHB gefunden:
"Kupplungsausrücklager

Das Kupplungsausrücklager auf Ungewöhnlichkeiten prüfen, insbesondere auf Risse. Nach Abnahme des Lagers von der Kupplung bestimmen, ob es noch verwendet werden kann oder auszuwechseln ist. Ruckfreies Ein- und Ausrücken der Kupplung hängt vom Zustand dieses Lagers ab"
Das Lager befindet sich im Prinzip unter dem Druckstück im Kupplungskorb, das man mit der Schraube einstellen kann.
 

Nichtraucher

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Die Kupplungsproleme sind ja nach dem Ritzel Wechsel aufgetreten, nicht nach dem Schalthebel Bruch.
 

ernierni12

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Die Kupplungsproleme sind ja nach dem Ritzel Wechsel aufgetreten, nicht nach dem Schalthebel Bruch.
Aber was hat das damit zu tun, dass die Kupplung "klebt"? Ich werde die Probleme auch ohne Ritzel haben. Da sehe ich den Ölwechsel oder die schlechten Schaltvorgänge ohne Hebel (bzw. die Folgen dadurch) eher als Übeltäter. Allgemein gesagt, sind einfach mehrere Dinge gleichzeitig passiert. Damit lässt sich die Ursache leider nicht so genau bestimmen.
 
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ernierni12

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Ich habe gestern übrigens eine längere Probefahrt gemacht. Auch schön warm in der Stadt gehabt. Tatsächlich sind die Probleme "schwächer" wenn die Maschine mal richtig heiß gelaufen ist und während der Fahrt merkt man eigentlich gar nichts.
Versteht mich nicht falsch. Das Problem besteht immer noch. Vor allem wenn ich vom N in den ersten Gang schalte. Man merkt richtig, wie die Maschine einen Ruck nach vorne gibt. Zusätzlich macht es ein lautes "Klack". Ich weiß das ist zu einem bestimmten Grad normal, aber ich kenne das von den letzten Jahren anders. Aufgebockt lässt sich das Hinterrad übrigens mit gezogener Kupplung im ersten Gang nur mit der Fußbremse stoppen (im warmen Zustand). Mit dem Schuh oder gar der Hand geht das nicht.

Heute habe ich den Kupplungsdeckel geöffnet. Auf den ersten Blick nichts auffälliges. Im eingebauten Zustand ließen sich die Scheiben bei gezogener Kupplung ohne Probleme bewegen und man konnte auch direkt sehen, dass sich die Scheiben und Lamellen bei Betätigung bewegen. Ich konnte nur nicht beurteilen, ob diese Beweglichkeit auch wirklich ausreichend ist, um die Kupplung korrekt vom Getriebe zu trennen.
Alles was ich laut WHB messen konnte, habe ich gemessen (Lamellen, Stahlscheiben, Federn, ...). Dazu auch Sichtprüfung aller Teile und Lager. Alles im grünen Bereich.
Einzig auffällig waren Einkerbungen im inneren Korb (nennt sich das so?). Sie sind sichtbar und mit dem Finger spürt man diese auch deutlich mit scharfen Kanten. Im äußeren Korb sind nur sichtbare Stellen zu erkennen, aber keine scharfkantigen Einkerbungen. Im Anhang ein paar Impressionen...
Als nächstes versuche ich den inneren Korb zu entgraten und die Einkerbungen damit zu entschärfen. Vielleicht verhakt sich da was. Ansonsten lege ich die Teile noch in ein Ölbad vor dem Einbau. Gibt es da eine Obergrenze? Oder kann ich das mal eine Woche baden lassen?

Für weitere Vorschläge bin ich natürlich offen, jetzt wo ich den Deckel mal offen habe :).
 

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nen paar grundsätzliche dinge :

wenn beim einlegen des 1. gangs die mopete fühlbar nach vorne will ,
trennt die kupplung nicht richtig .

die reibscheiben sollen bei neukauf vor dem einbau ca. 24 h im motoröl gebadet / eingelegt werden .

wenn stahl- u. reibscheiben aneinander kleben und quasi als block aus dem ku-korb kommen , alles auseinander und mit reichlich öl wieder zusammen und testen .

die stahlscheiben sollten mit der scharfen kante an den inneren zähnen nach außen, richtung ku-deckel weisen .

die "hubbel" am inneren korb kann man mit einer messerfeile vorsichtig und mit viel geduld glätten . (ca. 3-4 h aufwand)
aber bei der gen1 busa z.b. kostet dieser korb knapp unter 100 € - sollte bei der gixxe nicht teurer sein ;)
 

ernierni12

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nen paar grundsätzliche dinge :

wenn beim einlegen des 1. gangs die mopete fühlbar nach vorne will ,
trennt die kupplung nicht richtig .

die reibscheiben sollen bei neukauf vor dem einbau ca. 24 h im motoröl gebadet / eingelegt werden .

wenn stahl- u. reibscheiben aneinander kleben und quasi als block aus dem ku-korb kommen , alles auseinander und mit reichlich öl wieder zusammen und testen .

die stahlscheiben sollten mit der scharfen kante an den inneren zähnen nach außen, richtung ku-deckel weisen .

die "hubbel" am inneren korb kann man mit einer messerfeile vorsichtig und mit viel geduld glätten . (ca. 3-4 h aufwand)
aber bei der gen1 busa z.b. kostet dieser korb knapp unter 100 € - sollte bei der gixxe nicht teurer sein ;)
Danke für die Tipps.
Habe gerade nochmal nachgesehen. Bei meinen üblichen Händlern bin ich bei knapp 165€. Also leider nicht ganz so günstig. Werde ich mir noch überlegen.
Ich denke aber, dass ich das mit der Messerfeile zuerst probiere.

Ansonsten haben die Scheiben beim Ausbau nicht wirklich geklebt. Vielleicht mal einzelne Scheiben, aber es war überhaupt kein Problem die auseinander zu bekommen. Musste also nicht wirklich Kraft aufwenden.
 
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