Hallo Leute - Mensch, das ist ja nicht christlich, was ihr hier fuer einen Zirkus um's schalten veranstaltet!
Wenn ich das hier so lese, dann koennte ich meinen, ihr waeret alle die Super-Kings und eure Profession ist das Rennenfahren. Wozu muss man auf der Landstrasse die Gaenge reissen, wie Rossi oder Doohan im aergsten Fight? Natuerlich kann man schalten ohne zu kuppeln. Aber was gewinnt man auf der Strasse damit?
Wenn ihr im Sprintrennen auf'm Track die Sekunden rausquetschen wollt, dann ist's ja OK. Aber ich glaube, dass ihr alle so langsam seid (ich uebrigens auch), dass es vielleicht viel mehr Sinn machen wuerde an der Linienwahl zu arbeiten und sich weniger auf das Schalten ohne Kupplung zu konzentrieren.
Die Rennfahrer, die echten, die ihr Geld damit verdienen, die verschleissen ihr Material, weil es da um was geht; um Geld!
Und so ein Motorrad ist dort einfach ein Verschleissteil, was nur ein Rennen halten muss.
Also, theoretisch kann man ohne Kupplung schalten (hochschalten), was aber eine hoehere Belastung am Getriebe und dem Antriebsstrang bedeutet. Die Drehzahlspruenge muessen von allen Bauteilen abgefangen werden.
Wenn man nun die Kupplung zieht, dann sind wesentlich weniger Massen, der gesamte Kurbeltrieb ist ja abgekoppelt, in diesen Drehzahlsprung involviert. Folglich ist die Belastung der Schaltklauen auch geringer.
In einem Motorradgetriebe, was ja zu 99,99% verbaut wird, sind keine Synchronringe! Wir haben alle ein Klauenschaltgetriebe in unseren Motorraedern. In PKWs sind heute meist Synchrongetriebe verbaut, die Synchronringe haben.
Bei Motorradgetrieben sind die Zahnradpaare im staendigen Eingriff. Die Transmission wird ueber Schaltklauen bewerkstelligt. Diese grifen recht schlagartig ein und erzeugen das Krachen im Getriebe. Das ist mehr oder minder prinzipbedingt! In diesen Momenten treten recht hohe Kraftspitzen an den Klauen auf. Diese sind natuerlich um so groesser, je groesser die im Antriebstrang vorhandenen Drehzahlspruenge und Massen sind.
Also macht es zur Schonung von Getriebe und anderen Teilen in diesem Strang Sinn, die Kupplung zu benutzen, um weigstens die rotierenden Massen im Motor abzukoppeln.
Wenn es ohne Kupplung 'weniger' kracht als mit, dann liegt es einerseits daran, dass das noch hohe Motorgeraeusch die Schaltgeraeusche 'subjektiv' mindert oder ihr einfach beim Schalten was falsch, oder besser, nicht ganz richtig macht. Vielleicht zu unentschlossen den Ganghebel betaetigt oder was auch immer.
Und ich garantiere euch Pseudo-Doohans, Rossis oder Kenny Roberts', dass ihr damit kein Quantum schneller seid, als wenn ihr einfach die Kupplung gezogen haettet.
Wenn euer Kumpel euch davon faehrt, dann nicht, weil er ohne Kuppeln schaltet oder sein Motor wegen manipulierter Auspuffdrosselklappe oder G-Pack schneller waere, sondern weil er besser ist als ihr.
Kommt ueberhaupt erst mal in die Naehe dessen, was die Kilo-Gixx ermoeglicht. Wenn ihr dann noch die letzte Zehntel ausquetschen muesst, weil ihr zufaelligerweise auf dem Track gerade in ein Sprintrennen gekommen seid, der Bremspunkt schon fast in der Kurve liegt, die Linie einfach nicht mehr schneller geht und die Reifen permanent wegdriften, dann fangt's mal an mit dem Schalten ohne Kupplung.
Oder anders: investiert mal 500,- in ein Ringtraining und es spart euch 20.000,- an feinstem Tuning und Material. Damit werdet ihr bestimmt weit schneller als durch Schalten ohne Kupplung auf der Landstrasse.
/has, der g'rad die Wahrheitsdroge geschnupft hat