Hi - ich hatte damals mich mal bei einem Renntraining eingeschrieben. Das taugt noch am besten. Meist sind 'Einsteigertrainings' gut geeignet. Solltest deshalb sowas nehmen und nicht gleich ein 'Rennfahrertaining' buchen. Dort ist die Speed doch deutlich gesteigert. Wichtig ist, dass Du beim ersten Mal mit einem Instruktor faehrst.
Rennstrecken sind anders als Landstrassen. Wenn man da in den ersten Runden etwas zusehr andrueckt, landet man sehr schnell im Kies.
Die Strecken wollen schon testen, wie gut die Fahrer sind, ohne allerdings fies zu sein.
Was wirklich hilft ist folgender Tip:
1) baue die Spiegel ab! Fahre immer so, wie Du fahren willst, also Deine Linie. Weiche nicht einem vermeindlich schnelleren Fahrer von hinten aus - also keine Luecke schaffen.
Der schnelle Fahrer kann nur so Dich berechnen und einen ungefaehrlichen Weg oder Linie zum Ueberholen planen. Wenn Du nun ploetzlich irgendwie runschlaengelst oder die Linie wechselst, kann sich keiner so schnell darauf einstellen. Also locker bleiben und nicht nervoes werden. Die 'Schnelle Fraktion' faehrt sowieso bei allernaechster Gelegenheit vorbei.
2) Passe auf Dich auf! - und Du passt auch auf andere auf!
Das heisst, dass Du aufpasst, dass Du keine wuesten Aktionen machst und sorgfaeltig planst, wie und wo Du andere ueberholen kannst. Der, der von hinten kommt macht das Gleiche mit Dir und so vermeidet ihr beide, dass es Probleme oder gefaehrliche Situationen gibt. Also kuemmere Dich um das vorne und die anderen kuemmern sich um das, was hinter Dir ist.
3) Gehe Kampfhaehnen aus dem Weg.
Es gibt ein paar Trottel, die es nicht koenenn und dann trotzdem sich beweisen koennen, dass sie vermeindlich schneller waeren als Du. Lass' sie passieren und warte (verlangsame Deine Speed) fuer eine halbe Runde.
Ich hatte mal so ein Fight mit einer ZX-9R (hatte eine CBR600). Der war ca. 3s langsamer als ich aber auf den Geraden hatte er eben 40PS mehr. Also setzte er sich kurz vorm Bremspunkt immer vor mich auf Kampflinie. In der Kurve war er deutlich langsamer aber da kann man nicht so easy aussen ueberholen ...
Am Ausgang der Kurven hatte ich mir ihn dann immer innen geschnappt und vorbei - naja, dann kam seine Power wieder und ........
Irgendwann hatte ich so den Kaffee auf, dass ich ihn dann doch ausbremste. Das war der haerteste Bremser, den ich je hingelegt hatte, da ich erstmal 20m gutmachen musste und dann ca. 50m spaeter in die Bremse greifen musste als er. War echt super, doch hatte ich dann nicht mehr die finale Ruhe mit einem slidenden Hinterrad in die Kehre einzulenken, obwohl es gepasst haette und habe dann einen kleinen Ausritt (ohne Sturz) durchs Kies bevorzugt.
Also, behalte Nerven und vermeide Agressionen - gerade als Einsteiger. Sonst bist Du sehr schnell im Kies.
4) Wenn's nicht mehr klappt beim Bremsen - klappt aber meist, selbst wenn man es nichtmehr glaubt oder Du hast den Bremspunkt schon sehr deutlich verpasst - dann geradeaus ins Kies. Dort bremse los und aus dem Sattel und das Geschiggere in den Knien ausfedern. So kommst Du in 90% der Faelle sturzfrei davon. Das Kies bremst Dich enorm ab, ist aber wie eine Motorcross-Strecke.
Wenn Du umkippst, dann meist kurz vorm Stehenbleiben. Also ohne groessere Schaeden.
5) Du musst den Takt der Strecke suchen. D.h. Du musst in jeder Runde an jeder Stelle das Gleiche tun. Wenn Du das drauf hast, dann kannst Du anfangen zu optimieren. Also hier mal etwas spaeter bremsen und dort etwas frueher Gas geben. Das dauert beim Anfaenger laenger, der Profi kann's in 10 Runden.
Also, z.B. "hier ist der Bremspunkt, dann bremsen, dann schalten, dann hier einlenken, dann hier Bremse auf, dann hier wieder leicht auf Gas, dann hier innen sein, dann hier wieder mehr Gas, dann hier uber diesen Punkt am Kurvenausgang raus, dann hier schalten ..."
6) Die schnellen Runden, sind die Runden, die Du locker faehrst. Wenn Du verkrampft versuchst diese eine Runde schnell zu fahren, wird sie bestimmt nicht sonderlich schnell!
Also easy und locker!
Meist ist das 'runde' Fahren die schnellere Variante. Also nicht immer das letzte ausquestschen sondern einfach rund und zuegig fahren. Dann bist Du entspannter und hast auch ein geringeres Sturzrisiko.
7) Ich halte die Kilo-Gixx (fuer mich) fuer kein schnelles Motorrad auf der Rennstrecke. Mit der GSX-R600 waere ich bestimmt ein paar Sekunden schneller! Die 1000er muss eine andere Linie haben und man verhaut die Bremspunkte auch leichter, weil man rd. 30km/h schneller auf die Kurven zufliegt.
Ich bin Durchschnittsfahrer und eigentlich mit schon 110PS ueberfordert. Mit 160PS allemal!
Also: Der Vollgasanteil bei der 1000er ist deutlich geringer als bei der 600er. Man muss also noch viel mehr auf rundes Fahren achten. Voll bremsen und dann Vollgas koennen sehr schnell in voll im Abseits enden. Ich habe auch schon die 100PS der CBR600 mehrfach zum materialmordenden Low-Sider gebracht - mit Michelin Race.
8) Ende - steige ein und habe Spass!
(Und spare schon mal fuer das Renntraining. Einen Tag hatte ich im Schnitt mit DM 1000,- angesetzt (1x Reifen; 1x Bremsbelaege; Benzin; Gebuehr). Und die Nebenkosten, wie Anfahrt, Sturzteile, Uebernachtung - in sehr variierender Hoehe.
Ein 2-tages Training kostete mich unterm Strich ca. 1500,- - ein 3-tages Training ca. 2000,-
/Has