Also wenn ich abstimmen lassen will, dann würde ich auf alle Fälle einen Prüfstand nehmen, der die Kanäle in Abhängigkeit der aktuellen Fahrgeschwindigkeit anströmt. Bzw der mit der aktuellen Fahrgeschwindigkeit anströmt.
Ermittlung der aktuellen Fahrgeschwindigkeit anhand der Drehzahl und Übersetzung ist ja kein Problem aufm Prüfstand, wird ja sowieso aufgezeichnet, bzw die Übersetzung durch die Drehzahl von Motor und Rolle errechnet.
Bei Einspritzern jetzt vll nicht so tragisch, weil die eh mit Korrekturfaktoren bzw Kennfeldern für Luftdruck und Lufttemperatur arbeiten.
Kann man sich ja ganz einfach vorstellen, ich stimme z.B. im 4. Gang bei Drehzahl x ab. Aufm Prüfstand komplett ohne Fahrtwind. Das heißt maximal Umgebungsdruck in der Airbox und die Temperatur in der Airbox ist aufgrund der Motorabwärme viel höher als sie es unterm fahren wäre.
Da werde ich trotz der Kennfelder die sowas kompensieren sollen ein anderes Lambda bekommen als unterm fahren, wenn der Druck in der Airbox leicht erhöht ist und immer kühler Fahrtwind zugeführt wird.
Deshalb keine "realistische" Abstimmung und auch nicht die selbe Leistung!!!
Mit einer gut ausgelegten Airbox sieht die Sache nochmal ganz anders aus! Und wenn man jetzt mal von nem Vergasermotorrad ausgeht, würde ich bei möglichst hoher Anströmgeschwindigkeit so abstimmen, dass ich hier ein brauchbares Gemisch habe (NICHT aber auf 10% Luftmangel, sonst ist es in den unteren Gängen zu fett). Stimme ich komplett ohne Luftanströmung ab, ist das Gemisch unterm Fahren bei maximal Geschwindigkeit magerer. Evtl zu mager.
Beispielsweise habe ich bei meiner Werks-Airbox mit den Kit-Flachschiebern, bei max Drehzahl im 2. und 4. Gang schon einen Unterschied von AFR 1 unterm fahren. Im 6. Gang wird der Unterschied nochmal höher sein.
Ist ja dann auch noch die Frage wo der Prüfstandsbetreiber seinen Luftdruck und Lufttemperatur Sensor hat.
Stehen die irgenwo in der Ecke vom Raum, wo es 20° hat und Luftdruck auch etwa auf Referenzniveau ist, ergibt sich ein Korrekturfaktor von 1. Sprich exakt die Leistung die gemessen wurde.
Beispielsweise 170PS gemessen -> 170Ps korrigierte Leistung. (DIN)
Dabei ist die Temperatur in der Airbox / Ansaugtemperatur meinetwegen bei 40°, weil das Ding auch nicht angeströmt wird. Gehen wir mal immer noch vom Referenzdruck aus, hätte ich jetzt wegen den 20° mehr einen Korrekturfaktor von ~1,034.
Das heißt aus den gemessenen 170Ps würden dann 175,8 korrigierte PS werden.
Und das schon ohne Berücksichtigung des Luftdrucks!
Also sollte hier für die Berechnung der Korrekturfaktoren eigentlich der Luftdruck und Tempsensor direkt in der Airbox verwendet werden. Und am besten mit der Fahrgeschwindigkeit anströmen.
Außerdem kann man unterschiedliche Läufe auf anderen Prüfständen sowieso schlecht vergleichen. Dazu habe ich hier aber schon mal was geschrieben!