Ich weiß noch wie ich mich über die Testberichte im www informiert habe und da stand glaub ich beim NTV Test.
Das die Zielgruppe für die GSX-S1000 die erfahrenen Biker ab 40 sind.
Das war dann wieder ein Pluspunkt der in meine Liste kam :rofl:
Hier mal der Testberichtm
Ein "F" am Ende der Modellbezeichnung steht im englischen Bike-Sprech für das Wort Fairing, also die Verkleidung. Exakt um diesen einen Buchstaben hat Suzuki den Modellcode seines neuen Power-Roadsters GSX-S 1000 verlängert. Fraglos sieht die GSX-S 1000F aus wie ein Sportbike – mit Ausnahme der breiten Lenkstange. Sie ist primär dafür verantwortlich, dass sich diese mit Superbike-Genen ausgestattete Suzuki durch eine aufrechte, bequeme Sitzposition auszeichnet. Was sie zu einer Art Motorrad macht, das auf dem Markt noch keinen Wettbewerber hat. Auch deshalb, weil sich Suzuki mit Blick auf elektronische Helferlein in Zurückhaltung übt: Ein ABS und eine sehr gut arbeitende Traktionskontrolle sind die einzigen High-Tech-Features; der ganze Rest des Motorrads ist eher konventionell.
Hohe Ansprüche an den Fahrer
Dass die GSX-S 1000F sich nur in wenigen Details – Karosserie, Scheinwerfer, Spiegel und Federungsabstimmung – von ihrer nackten Schwester unterscheidet, wird einem schnell bewusst: Die F stellt in punkto Gasgriff-Behandlung ebenso hohe Ansprüche an ihren Piloten wie das Naked Bike. Denn das Ansprechverhalten des auf Basis der K5-Serie der GSX-R 1000 entwickelten Vierzylindermotors ist auch hier sehr aggressiv ausgelegt. "Wir sprechen mit diesem Motorrad erfahrene Motorradfahrer im Alter von 40+ an", erklärt der Hersteller und fügt hinzu: "Die wollen das so, denn sie können damit umgehen." Auch mit kritischen Augen betrachtet muss man feststellen: Diese Triebwerksabstimmung ist im Grunde auch nicht störend, weil sie zu einer zügigen und damit auch drehzahlorientierten Gangart ermuntert. Je höher das Drehzahlniveau, desto seltener sind in der Praxis störende Lastwechsel. Der 145 PS starke Reihenvierzylinder ist ohnehin ein sehr kultivierter und vibrationsarm agierender Antrieb mit mehr als genug Kraft in allen Lebenslagen.
Dass die GSX-S 1000F ohne Ride-by-wire, damit ohne wählbare Motor-Mappings, ohne die aktuellen Elektronik-Features wie Quickshifter, semiaktives Fahrwerkssystem, schlüsselloses Startsystem oder auch LED-Licht und Kurven-ABS zu den Händlern rollt, ist auch der Positionierung am Markt geschuldet: Hätte man alles eingebaut, was technisch machbar ist, würde bei Suzuki ein anderer Preis aufgerufen werden müssen, und das ist bei dieser Marke problematischer als bei BMW oder Ducati.
Von ihrer "nackten" Schwester unterscheidet sich die GSX-S 1000 F nur in Details.
Brachialer Vortrieb
So hat man sich entschlossen, den Fokus auf das "pure, unverfälschte Motorradfahren" zu verlegen. Und das wird auch geliefert, und zwar durchaus überzeugend. Die sehr direkte Gasannahme gehört zu diesem Paket wie auch die bewusst nicht linear verlaufende Leistungskurve: Oberhalb von 6500 Umdrehungen wird nämlich eine Art Nachbrenner gezündet, der dem Fahrer die Arme aus dem Schultergelenk zu reißen droht. Die GSX-S 1000F geht brachial voran. Dass eine dreifach variierbare Traktionskontrolle geliefert wird, ist angesichts des Leistungspotenzials kein Fehler.
Wer es mag, der dürfte vom brachialen Vortrieb der Suzuki GSX-S 1000 F begeistert sein.
Insgesamt erweist sich die GSX-S 1000 als ausgesprochen angenehmes Bike: Der Einliter-Vierzylinder agiert kraftvoll und kultiviert, ist elastisch und drehfreudig. Zudem ist er mit einem Testverbrauch von kaum über 5,5 Litern auf 100 Kilometer bei sehr flotter Land- und Bergstraßenfahrt auf den nicht tempolimitierten Landstraßen der Isle of Man sparsam, sofern man die leicht bedienbare und präzise Schaltbox fleißig betätigt. Wer weniger schaltet, muss einen guten halben Liter mehr kalkulieren.
Im Detail gut abgestimmt
Auch das fein abgestimmte Fahrwerk gefällt gut, auch wenn die teils brutal buckligen Straßen der Isle of Man mitunter bis ins Fahrerkreuz spürbar sind und für Federn und Dämpfer eine echte Hürde darstellen: Mitunter zuckt der Lenker schon fühlbar, doch auch auf einen Lenkungsdämpfer hat Suzuki im Sinne des unverfälschten Motorradfahrens verzichtet. Die Federung selbst wurde geringfügig straffer abgestimmt, um die zusätzlichen sieben Kilo Gewicht zu kompensieren. Die GSX-S 1000F umrundet Biegungen aller Radien stabil, gefällt durch leichtes Einlenken und überzeugt durch hohe Schräglagenfreiheit. Die speziell für diese Suzuki entwickelten Dunlop-Reifen harmonieren ausgezeichnet mit dem Chassis und weisen zudem gute Nässeeigenschaften auf.
Alle wesentlichen Daten sind im Cockpit der Suzuki GSX-S 1000 F ablesbar.
Gut abgestimmt zeigt sich die Dreischeiben-Bremsanlage von Brembo (radiale Monobloc-Sättel vorne) und Bosch (ABS); Wirkung, Dosierbarkeit und Standfestigkeit sind ausgezeichnet. Auch die Cockpit-Ausstattung ist ausreichend: Eine Ganganzeige ist vorhanden, die Verstellung der Traktionskontrolle erfolgt vom Lenker aus und gelingt spielend. Ergonomische Finessen wie eine Sitzhöhen- oder Lenkerverstellung gibt es allerdings nicht.
12.795 Euro und mithin 600 Euro mehr als für die F-lose Roadster verlangt Suzuki für seinen sportlichen Aufrechtsitzer. Ob sich die GSX-S 1000F in der klitzekleinen Nische, in die sie hineinkonstruiert worden ist, ausreichend breit machen kann, muss sich zeigen. Denn trotz ihrer Ausgewogenheit, ihrer nach der nötigen Eingewöhnung leichten Fahrbarkeit und ihres insgesamt angenehmen Wesens ist sie nicht auf dem neuesten Stand. Viele der aktuellen technologischen Segnungen bietet sie nicht, weder serienmäßig noch gegen Mehrpreis. Akzeptiert die verwöhnte Generation 40+ diese zurückhaltende und von uns einerseits mit Sympathie, aber doch auch mit Skepsis beobachtete Modellpolitik? Die Zulassungsstatistiken in Europas wichtigsten Märkten werden es zeigen.