In meinem „Projekt Motorrad fahren und wandern“ war gestern als
Tagesziel ist der Passo di San Boldo,
Passo Sant Ubaldo oder auch „100 Tage Pass“ genannt ausgewählt. Die meisten Gebirgspässe, in den Dolomiten wurden in den letzten zwei Weltkriegen heiß umkämpft und forderten einen großen Blutzoll. Wo heute, Motorräder die Passhöhen auf ausgebauten, asphaltierten Straßen überqueren wurde die Grundlage dafür vor über 100 Jahren gelegt.
Die kühne Trasse in den fast senkrecht aufsteigenden Felswänden wurde im 1. Weltkrieg von der
6. österreichisch-ungarischen Armee unter Leitung von Oberst Nikolaus Waldmann als strategische Militärstraße in nur 100 Tagen erbaut.
Der Passo di San Boldo in Venetien hat zwar nur eine Scheitelhöhe von 706 m, aber die Streckenführung hat einiges zu bieten. Besonders die Kehren-Tunnel im oberen Bereich der Südrampe erfordern ein hohes Maß an fahrtechnischem Können, eine Glanzleistung alpiner Straßenbaukunst.
Von Gummer aus über den nahegelegenen Passo di Costalunga und ins Val di Fassa und dann in südliche Richtung Moena. Ein Tunnel sorgte für wohltuende Kühlung, danach führte mich die Passstraße
Strada Statale 346 del Passo di San Pellegrino zur Alpe Luisa und dann der Pellegrino Pass dieser bildet das Grenzgebiet von Südtirol-Trentino zu Venetien.
Hier habe ich wohl endgültig den deutschsprachigen Raum Italiens verlassen was ich auch an den klangvollen Ortsnamen erkenne. Nach 95km erreichte ich bei sonnigen 38 Grad den Lago del Mis es folgt die Ortschaft Sospirolo.
Die Brücke San Felice überspannt in mehreren Bogen den Fluss Piave bei Trichiana. Es kann nun nicht mehr weit sein zum San Boldo, Höhepunkt dieser Motorradtour. San Boldo der Ort und dann die Abfahrt durch das Meisterstück der Baukunst erfordert meine ganze Aufmerksamkeit. Am zweiten Gasthof habe ich noch einmal eine Fahrt hinauf unternommen, weil es mir gefallen hat. Im Ort San Boldo habe ich dann ein Pause eingelegt, bevor ich noch einmal bergabwärts durch den Tunnel-Pass in Richtung Süden, nach Tovena startete.
Geplanter Pitstop in Cison di Valmarino nach 135km. Schwindlig kann einem schon werden, die 28 Kehren haben es in sich, hinauf zum Passo del Praderadego. Die Passstraße ist eng und in einem sehr schlechten Zustand. Ein Eldorado für Motorradfahrer bestimmt nicht. Ein „Pässesammler“ kam mir entgegen. Auf der Passhöhe, nur ein kurzer Halt für ein Foto und dann fix weiter. Auf Grund der Wärme änderte ich meine geplante Route und es ging zurück ins Eggental. Nach 263 Kilometern in einer wunderbaren Landschaft mit vielen sehr schönen Ortschaften bin ich nach 8 Stunden Reisezeit doch etwas erschöpft im Landgasthof Lärchenwald angekommen.
Wanderprogramm war am Roßkopf, der Hausberg von Sterzing. Auch für die Wanderer war dieser Tag bei sommerlichen 38 Grad (nachmittags in Sterzing) eine kleine Strapaze. Alle 31 Teilnehmer haben die Wanderung gut überstanden.
Gehzeit 3,5 Stunden _ Tourenlänge 9 km _ Aufstieg 480 Meter _ Abstieg 480 Meter.
Foto zeigt den Reisebus, der die Wanderer in verschiedene Wandergebiet bringt.