Gerade mit Blick auf die Tiroler Streckensperrungen für >95dB(A) Motorräder lag ich, das muss ich zugeben, in meiner Einschätzung völlig falsch!
Ich dachte immer: „Nie im Leben bringen sie das durch. :scratch-one-s-headie Gastwirte und Hoteliers verlieren ihre Gäste. Niemals werden sich die Wirte das gefallen lassen! Die lassen sich doch ihre Motorradfahrer nicht wegnehmen! Gerade die Tiroler! Dort ist doch der Tourismus ein ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor!“
„Bikers Welcome“ steht an vielen Hotels und Pensionen.
Aber nein! Ich habe es völlig falsch eingeschätzt. Ich hätte jede Wette darauf verloren!
Warum?
Ich möchte jetzt keine „Schuldigen“ anklagen. Das liegt mir fern.
Ich denke, der Grund, für den wie ich finde, geringen Widerstand der Wirte (oder habe ich was verpasst?) liegt bei einem neuen Kundenkreis: Den E-Bike Fahrern.
In den letzten Jahren fiel mir auf, okay, eine rein subjektive Wahrnehmung, dass immer mehr E-Bikes auf den Passstraßen zu sehen sind.
Vati und Mutti haben ihre zwei, (natürlich gleichen Modelle, sie waren schließlich zusammen beim E-Bike-Shoppen), auf das Heck ihres 50.000 € teuren SUV gespannt und fahren Richtung Tirol. Imst zum Beispiel. Oder gleich ein Zimmer auf einer Passhöhe?
Dank Motorunterstützung können die beiden Rentner über Steigungen des Hahntennjochs nur lachen!
Und aus Sicht des Wirtes bzw. Hoteliers?
Motorradfahrer wollten immer eine Garage. Die ist vorhanden. Wo 20 Motorräder Platz finden, sind über 50 E-Bikes sicher untergebracht. Strom ist dank vorhandener Sauna und Küche genug vorhanden. Steckdosen in der Tiefgarage anzubringen, kostet nur einige Euro. Der SUV-E-Biker ist finanziell sicher nicht schlechter aufgestellt als ein BMW-GS oder Harley Fahrer.
Weiterer Vorteil aus Sicht des Wirtes: Der SUV-E-Biker bleibt eine Woche. Der Motorradfahrer will meist nur ein Zimmer für ein oder zwei Nächte.
Es geht, leider, noch weiter. Aus der Sicht des Wirtes: Der Motorradfahrer ist angepisst, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn es regnet.
Der SUV-E-Biker? Scheißegal! Dann bleiben die „Fahrräder“ halt in der Garage und Papi fährt mit Mutti im Q7 nach Meran zum Shoppen! Oder in die Therme! „Ach ist das schön hier! Schatzi, wollen wir uns noch eine Massage gönnen? Mir tun nach der anstrengenden „Fahrrad“tour über den Namlospass die Oberschenkel so weh!“
Ich sehe das nicht pessimistisch. Eher realistisch: Zahlungskräftige, aber je nach Wetter mehr oder weniger zufriedene und nur einen Tag buchende Motorradtouristen werden durch ebenfalls zahlungskräftige, mehrere Tage buchende E-Bikefahrer ersetzt. Im Schnitt sind sie zufriedener, sie bleiben länger und sind nicht so wetterabhängig wie wir Motorradfahrer.
Abgesehen davon: Der BMW X 7 Fahrer bringt weit mehr Gepäck unter als sein BMW GS Kollege. Er kann neben seinen E-Bikes auf der Anhängerkupplung noch Wanderschuhe und Kletterausrüstung mit in die Berge bringen. Dieser Kunde bringt also nicht nur dem Hotelier mehr Kundschaft, sondern auch den ihn umgebenen Liftbetreibern oder Klettersteigprofiteuren. Somit ist auch seitens der Fremdenverkehrsämter vermutlich relativ wenig Gegenwind zu erwarten. (Falls ich hier was versäumt habe, bitte ich um Entschuldigung)
Daher denke ich, dass wir Motorradfahrer mittelfristig die Arschkarte gezogen haben.
Leider!
Den Motorradführerschein haben nur wenige Autofahrer. Fahrradfahren kann jeder. Somit zählen 100% aller Autofahrer zu den potentiellen Gästen einer Pension in den Alpen.
In den Bergen werden wir lauten Motorrad-Tagestouristen mittelfristig nicht mehr willkommen sein. Selbst dann nicht, wenn unsere Motorräder leiser sind als heute.
Bitte um Beachtung: Ich möchte mit diesem Post weder die Radfahrer angreifen, noch die Wirte, Hoteliers oder Fremdenverkehrsvereine. Ich fahre selbst Fahrrad. Klassisch, ohne Motor.
Wenn die Zukunft nach Meinung Vieler in der E-Mobilität liegt, okay. Aber ich fahre da halt nicht mehr hin.
Schade!
Traurige Grüße, Jürgen
Ich dachte immer: „Nie im Leben bringen sie das durch. :scratch-one-s-headie Gastwirte und Hoteliers verlieren ihre Gäste. Niemals werden sich die Wirte das gefallen lassen! Die lassen sich doch ihre Motorradfahrer nicht wegnehmen! Gerade die Tiroler! Dort ist doch der Tourismus ein ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor!“
„Bikers Welcome“ steht an vielen Hotels und Pensionen.
Aber nein! Ich habe es völlig falsch eingeschätzt. Ich hätte jede Wette darauf verloren!
Warum?
Ich möchte jetzt keine „Schuldigen“ anklagen. Das liegt mir fern.
Ich denke, der Grund, für den wie ich finde, geringen Widerstand der Wirte (oder habe ich was verpasst?) liegt bei einem neuen Kundenkreis: Den E-Bike Fahrern.
In den letzten Jahren fiel mir auf, okay, eine rein subjektive Wahrnehmung, dass immer mehr E-Bikes auf den Passstraßen zu sehen sind.
Vati und Mutti haben ihre zwei, (natürlich gleichen Modelle, sie waren schließlich zusammen beim E-Bike-Shoppen), auf das Heck ihres 50.000 € teuren SUV gespannt und fahren Richtung Tirol. Imst zum Beispiel. Oder gleich ein Zimmer auf einer Passhöhe?
Dank Motorunterstützung können die beiden Rentner über Steigungen des Hahntennjochs nur lachen!
Und aus Sicht des Wirtes bzw. Hoteliers?
Motorradfahrer wollten immer eine Garage. Die ist vorhanden. Wo 20 Motorräder Platz finden, sind über 50 E-Bikes sicher untergebracht. Strom ist dank vorhandener Sauna und Küche genug vorhanden. Steckdosen in der Tiefgarage anzubringen, kostet nur einige Euro. Der SUV-E-Biker ist finanziell sicher nicht schlechter aufgestellt als ein BMW-GS oder Harley Fahrer.
Weiterer Vorteil aus Sicht des Wirtes: Der SUV-E-Biker bleibt eine Woche. Der Motorradfahrer will meist nur ein Zimmer für ein oder zwei Nächte.
Es geht, leider, noch weiter. Aus der Sicht des Wirtes: Der Motorradfahrer ist angepisst, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn es regnet.
Der SUV-E-Biker? Scheißegal! Dann bleiben die „Fahrräder“ halt in der Garage und Papi fährt mit Mutti im Q7 nach Meran zum Shoppen! Oder in die Therme! „Ach ist das schön hier! Schatzi, wollen wir uns noch eine Massage gönnen? Mir tun nach der anstrengenden „Fahrrad“tour über den Namlospass die Oberschenkel so weh!“
Ich sehe das nicht pessimistisch. Eher realistisch: Zahlungskräftige, aber je nach Wetter mehr oder weniger zufriedene und nur einen Tag buchende Motorradtouristen werden durch ebenfalls zahlungskräftige, mehrere Tage buchende E-Bikefahrer ersetzt. Im Schnitt sind sie zufriedener, sie bleiben länger und sind nicht so wetterabhängig wie wir Motorradfahrer.
Abgesehen davon: Der BMW X 7 Fahrer bringt weit mehr Gepäck unter als sein BMW GS Kollege. Er kann neben seinen E-Bikes auf der Anhängerkupplung noch Wanderschuhe und Kletterausrüstung mit in die Berge bringen. Dieser Kunde bringt also nicht nur dem Hotelier mehr Kundschaft, sondern auch den ihn umgebenen Liftbetreibern oder Klettersteigprofiteuren. Somit ist auch seitens der Fremdenverkehrsämter vermutlich relativ wenig Gegenwind zu erwarten. (Falls ich hier was versäumt habe, bitte ich um Entschuldigung)
Daher denke ich, dass wir Motorradfahrer mittelfristig die Arschkarte gezogen haben.
Leider!
Den Motorradführerschein haben nur wenige Autofahrer. Fahrradfahren kann jeder. Somit zählen 100% aller Autofahrer zu den potentiellen Gästen einer Pension in den Alpen.
In den Bergen werden wir lauten Motorrad-Tagestouristen mittelfristig nicht mehr willkommen sein. Selbst dann nicht, wenn unsere Motorräder leiser sind als heute.
Bitte um Beachtung: Ich möchte mit diesem Post weder die Radfahrer angreifen, noch die Wirte, Hoteliers oder Fremdenverkehrsvereine. Ich fahre selbst Fahrrad. Klassisch, ohne Motor.
Wenn die Zukunft nach Meinung Vieler in der E-Mobilität liegt, okay. Aber ich fahre da halt nicht mehr hin.
Schade!
Traurige Grüße, Jürgen