Wie es der Titel schon antönt, ist das der Bericht von meiner letzten Rennveranstaltung dieses Jahr. Aber von vorne...
Nach Terminverschiebungen und Überschneidungen mit der Arbeit konnte ich im September doch noch zur letzten Doppelveranstaltung der Schweizer Meisterschaft (SMR http://www.swiss-moto-racing.ch/) in Hockenheim antreten. Bei Bike Promotion habe ich einen Tag freies Training am Freitag davor dazu gebucht. Die Strecke würde in der IDM Variante gefahren, also sozusagen der GP Kurs ohne Haarnadel. Diese Konfiguration war ich bisher noch nie gefahren.
Freitag 9.9.
Abreise um viertel vor fünf am Morgen, drei Stunden später hab ich an der Tankstelle eingangs Hockenheim die Kanister und die GSX-R aufgetankt. Im Paddock wars schon recht voll und ich musste erst mal die Ducati Bern Box suchen. Dort wars aber auch voll und ich wurde mit einem breiten Grinsen "Ducaty only" in die Nachbarsbox Nr 12 gewiesen. Ich war mit diversen anderen im rechten Drittel, in der Mitte die B-King Trophy und links fast nur Meisterschaftsfahrer: Horst Saiger, Carsten, Sascha, Michi, etc.
Für Fahrerbesprechung, Anmeldung erledigen, Tageslizenz lösen etc konnte ich mir zeit nehmen, es war nämlich nass. Das Wetter sollte ja besser werden, also hab ich mich auch gleich noch für das Suzuki GSX-R Rennen nach dem Mittag angemeldet. Es trocknete nur sehr langsam ab. Just um 11 Uhr wars rechtzeitig für meinen Turn trocken. Ich war grad am Kombi anziehen als einer aus der Box "Regen" ruft. Mist! Die Strecke war in kurzer zeit wieder komplett nass, an fahren mit Trockenreifen war absolut nicht zu denken. Ich hab rasch beim Veranstalter nach gefragt, ob man beim Rennen auch ohne eine gefahrene Runde teil nehmen kann, was bejaht wurde. Sonst wären jetzt Regenreifen angesagt gewesen. Adi Wohlwend auf der B-King übte sich derweil im Räder tauschen, er wechselte bei den wechselhaften Bedingungen sicher 4x hin und her bis es ihm zuviel wurde und er einfach eine 2. Maschine bereit machte. Aber immerhin war er in der Rennquali 2. mit dem B-King Eisenhaufen. Item, es regnete dann weiter und das Rennen wurde schlussendlich abgesagt, zum ärger von letzterem B-King Fahrer. Mir wars egal, ich wär im Regen sicher nicht um die goldene Ananas gefahren, schon gar nicht mit dem guten Wetterbericht für Samstag und Sonntag. Aber ein paar Trainingsrunden auf der IDM Streckenkonfiguration wären kein Luxus... leider blieb das Wetter schlecht.
Ca 16:00 wars dann halb trocken. Sascha und ich riskierten es mit Trockenreifen raus zu fahren. Es war aber mit all den Wasserläufen und nassen Flecken auf der Strecke noch völlig unfahrbar. In der ersten Runde hatte die BMW vor uns ausfahrt Mercedes einen fast Highsider. Oha, da ist wohl noch nass. Mir selber ist dann in der ersten Kurve in Schräglage urplätzlich das Heck weg, noch bevor ich wieder aufs Gas konnte. Ging grad noch gut, hier ist also auch noch nass. Ich habs dann nach 2 Runden sein lassen, das war einfach noch zu gefährlich.
Jetzt blieb für die (Racer) Gruppe A in der ich eingeteilt war gerade noch ein einziger Turn à 20min. Vom zuschauen von der Boxenmauer aus war für mich aber offensichtlich, dass der Veranstalter wohl ab dem Moment wo die Strecke trocken war indirekt freies Fahren tolerierte, anders kann ich mir die späten Bremspunkte der langsamsten Gruppe nicht erklären... sicher etwas unangenehm für die langsamen Leute denen plötzlich die Meisterschaftsfahrer um die Ohren pfiffen. Item, der letzte Turn war dann trocken und wenn ich mich nicht täusche war ich abends zeitlich bei 1:39. Immerhin, Strecke bei trockenem Zustand besichtigt. Die IDM Kehre hat's schon noch in sich. Man biegt ca mitte Parabolica in einer doppelrechts ab und kommt ca 150m vor der Mercedes Kurve wieder auf die GP Strecke. Die Bremszone auf die IDM Strecke ist in mehrfacher Hinsicht heikel: Zunächst ist Orientierung nicht ganz einfach, es ist schwierig eine ganz gerade Anfahrt zu finden und in der zweiten Hälfte der Bremszone wechselt auch noch der Belag. Knifflig!
Abends haben wir vor der Box gegrillt, das war sehr sehr lecker! Ich half auch noch einen Moment mit den Biervorrat zu dezimieren, verzog mich dann nach dem langen Tag aber doch mal in mein Vito-Mobil-Home.
Samstag 10.9.
Für meine Klasse SBK Open gibt es heute nur 1 Freies Training, 2 Qualyfing und 1 Rennen. Wem das nicht reicht der kann freies Fahren dazu buchen, mir war das ehrlich gesagt zu teuer. Auch neu für mich ist, dass die Klassen SBK Open und Superstock 1000 zusammen gelegt sind. Ich werde also Trainings und Rennen mit sehr sehr schellen Leuten wie Horst Saiger oder Lorenz Sennhauser absolvieren. Uh, hoffentlich steh ich da keinem im Weg. An der Fahrerbesprechung wird vom Veranstalter noch ausdrücklich das Verhalten bei blauer Flagge erläutert, weil es im letzten Lauf in Most einen Zwischenfall beim Überrunden gab.
Das freie Training am morgen läuft sehr ruhig ab, es sind wohl noch nicht alle gefahren. Ich fahre einen harten Slick hinten, was auf dem glatten Asphalt überhaupt nicht funktioniert, ich habe keinen brauchbaren Grip. Weiter brauche ich mehr mechanischen Grip, also wird das Heck um ca 2mm am Federbein abgesenkt. Merci an Sascha fürs entsprechende Werkzeug und die Hilfe. Das erste Qualifying gehe ich dann mit einem neuen Medium Slick an. Es fühlt sich alles viel besser an und ich steigere mich auf 1:37.21, immer noch nicht berauschend aber doch deutlich schneller als am morgen. Im zweiten Qualyfing fahre ich meine Qualizeit von 1:37.001. Generell fahre ich anfangs viel zu verkrampft, im 2. Quali gings schon lockerer. Pole Position ist eine 1:30 von Horst Saiger.
Quali Ergebnis: http://swiss-moto-racing.ch/index.php?s ... ifying.pdf
Als letzer Programmpunkt stand das Superstock 1000 / SBK Open Rennen auf dem Programm. Ich habe vorne einen neuen medium und hinten einen neuen medium-soft Slick aufgezogen. Wer weiss was morgen für Wetter ist, montieren wir das gute Material jetzt! Rennmodus ist etwas speziell: 17min plus 2 Runden. Also ungefähr 10 Rennrunden. Von der 6. Reihe aus (Startplatz 24) ging ich ins Rennen. Startposition ganz rechts ist nicht schlecht für die 1. Kurve in Hockenheim. Aufwärmrunde ging schon flott aber wir mussten vor der Ampel nicht mal lange warten. Mein Start ging absolut bombastisch, ich hab sicher 2 ganze Reihen stehen gelassen. Ich würd sagen das war mein Start des Jahres. Erste Kurve ging auch gut, zweite Kurve mit der nötigen Vorsicht auch. Aber dann gings schief: Linkskurve Parabolica, am ende des ersten engen Teils hatte jemand auf der rechten Streckenseite im vorderen Teil des Feldes einen Highsider. Die Maschine überschlug sich unglücklich und flog wohl 5m hoch in die Luft, prallte mitten im Feld auf. Ich war zu der zeit bereits mehr links auf der Strecke und entschied mich aufgrund des Streckenverlaufs instinktiv links, also innen, vorbei zu gehen. Blöderweise hatte die Maschine nun auch Kurs links eingeschlagen, durchquerte das wild ausweichende Feld und schlitterte genau auf mich zu. Bremsen war viel zu spät, ausweichen nur begrenzt möglich. Ich weiss nicht mehr genau ob ich bis aufs Gras ging oder nicht, jedenfalls hat's dann gekracht und ich hab am rechten Fuss einen stechenden Schmerz gespürt. Ich musste die Maschine gestreift haben. Weil die Schmerzen sehr stark waren hielt ich nach der IDM Kehre an, stellte die Maschine an die Leitplanke, hüpfte auf dem linken Fuss hinter die Leitplanke und sah nach: Durch ein Loch im Stiefel sah man einen Knochen. Scheisse! Dann hab ich durch wildes gestikulieren auf mich aufmerksam gemacht, es kam auch sofort ein Streckenposten gerannt der die Ambulanz bestellte.
Ich wurde zuerst ins Medical Center gebracht, Diagnose kleiner Zeh wüst verletzt. Im medical Center traf ich Sascha, der beim gleichen Zwischenfall bei einer Auffahr Kollision verletzt wurde, zum glück nur leicht. Sein Vater brachte mir freundlicherweise Ausweise und Handy, bevor ich ins Krankenhaus Schwetzingen überstellt wurde.
Im Krankenhaus wurde der Zeh noch am gleichen abend operiert. Trümmerbruch offen, Sehnen abgerissen, wüste Wunde. Nach der Operation war ich etwas zuversichtlicher, der Zeh war wieder am richtigen Ort und durch einen Draht fixiert. Die Nacht war komisch, ich hatte noch nie eine Spinalanästesie wo man sich 3-5 Stunden wie ab Unterleib gelähmt anfühlt. Interessante Erfahrung! Beim Zimmernachbar hatte ich kein Glück. Man hatte mir gesagt wegen Infektion etc müsste man sehr aufpassen, mich aber dann in ein Zimmer mit einer hoch dementen alten Person gesteckt wo es ständig nach gekotztem / Scheisse roch, item es war keine gute Erfahrung und schlafen konnte ich schon gar nicht.
Sonntag abend haben mich dann Michi und seine Eltern abgeholt und mit hochgelagertem Bein und allem Material in die Schweiz gefahren.
Am Montag bin ich zuhause wieder ins Krankenhaus wo das ganze kontrolliert und neu eingegipst wurde. 2 Wochen zuhause den Fuss hochlagern, 4 Wochen gar nichts und 6 Wochen nur teils belasten plus Reha Ob der Zeh jemals wieder gut kommt weiss man noch nicht, momentan sieht es den Umständen entsprechend gut aus.
Voilà, das wars. Vorzeitiges Saisonende. Das Fazit spare ich mir. Gratulation an Boxennachbarn Horst Saiger zum Superstock 1000 Titel!
Einen Teil des Crashs hat einer unmittelbar vor mir Onboard gefilmt. Achtung, nichts für schwache Nerven!
Danke an Ferdi von Racing4fun.de
Grüsse
Rufer
Nach Terminverschiebungen und Überschneidungen mit der Arbeit konnte ich im September doch noch zur letzten Doppelveranstaltung der Schweizer Meisterschaft (SMR http://www.swiss-moto-racing.ch/) in Hockenheim antreten. Bei Bike Promotion habe ich einen Tag freies Training am Freitag davor dazu gebucht. Die Strecke würde in der IDM Variante gefahren, also sozusagen der GP Kurs ohne Haarnadel. Diese Konfiguration war ich bisher noch nie gefahren.
Freitag 9.9.
Abreise um viertel vor fünf am Morgen, drei Stunden später hab ich an der Tankstelle eingangs Hockenheim die Kanister und die GSX-R aufgetankt. Im Paddock wars schon recht voll und ich musste erst mal die Ducati Bern Box suchen. Dort wars aber auch voll und ich wurde mit einem breiten Grinsen "Ducaty only" in die Nachbarsbox Nr 12 gewiesen. Ich war mit diversen anderen im rechten Drittel, in der Mitte die B-King Trophy und links fast nur Meisterschaftsfahrer: Horst Saiger, Carsten, Sascha, Michi, etc.
Für Fahrerbesprechung, Anmeldung erledigen, Tageslizenz lösen etc konnte ich mir zeit nehmen, es war nämlich nass. Das Wetter sollte ja besser werden, also hab ich mich auch gleich noch für das Suzuki GSX-R Rennen nach dem Mittag angemeldet. Es trocknete nur sehr langsam ab. Just um 11 Uhr wars rechtzeitig für meinen Turn trocken. Ich war grad am Kombi anziehen als einer aus der Box "Regen" ruft. Mist! Die Strecke war in kurzer zeit wieder komplett nass, an fahren mit Trockenreifen war absolut nicht zu denken. Ich hab rasch beim Veranstalter nach gefragt, ob man beim Rennen auch ohne eine gefahrene Runde teil nehmen kann, was bejaht wurde. Sonst wären jetzt Regenreifen angesagt gewesen. Adi Wohlwend auf der B-King übte sich derweil im Räder tauschen, er wechselte bei den wechselhaften Bedingungen sicher 4x hin und her bis es ihm zuviel wurde und er einfach eine 2. Maschine bereit machte. Aber immerhin war er in der Rennquali 2. mit dem B-King Eisenhaufen. Item, es regnete dann weiter und das Rennen wurde schlussendlich abgesagt, zum ärger von letzterem B-King Fahrer. Mir wars egal, ich wär im Regen sicher nicht um die goldene Ananas gefahren, schon gar nicht mit dem guten Wetterbericht für Samstag und Sonntag. Aber ein paar Trainingsrunden auf der IDM Streckenkonfiguration wären kein Luxus... leider blieb das Wetter schlecht.
Ca 16:00 wars dann halb trocken. Sascha und ich riskierten es mit Trockenreifen raus zu fahren. Es war aber mit all den Wasserläufen und nassen Flecken auf der Strecke noch völlig unfahrbar. In der ersten Runde hatte die BMW vor uns ausfahrt Mercedes einen fast Highsider. Oha, da ist wohl noch nass. Mir selber ist dann in der ersten Kurve in Schräglage urplätzlich das Heck weg, noch bevor ich wieder aufs Gas konnte. Ging grad noch gut, hier ist also auch noch nass. Ich habs dann nach 2 Runden sein lassen, das war einfach noch zu gefährlich.
Jetzt blieb für die (Racer) Gruppe A in der ich eingeteilt war gerade noch ein einziger Turn à 20min. Vom zuschauen von der Boxenmauer aus war für mich aber offensichtlich, dass der Veranstalter wohl ab dem Moment wo die Strecke trocken war indirekt freies Fahren tolerierte, anders kann ich mir die späten Bremspunkte der langsamsten Gruppe nicht erklären... sicher etwas unangenehm für die langsamen Leute denen plötzlich die Meisterschaftsfahrer um die Ohren pfiffen. Item, der letzte Turn war dann trocken und wenn ich mich nicht täusche war ich abends zeitlich bei 1:39. Immerhin, Strecke bei trockenem Zustand besichtigt. Die IDM Kehre hat's schon noch in sich. Man biegt ca mitte Parabolica in einer doppelrechts ab und kommt ca 150m vor der Mercedes Kurve wieder auf die GP Strecke. Die Bremszone auf die IDM Strecke ist in mehrfacher Hinsicht heikel: Zunächst ist Orientierung nicht ganz einfach, es ist schwierig eine ganz gerade Anfahrt zu finden und in der zweiten Hälfte der Bremszone wechselt auch noch der Belag. Knifflig!
Abends haben wir vor der Box gegrillt, das war sehr sehr lecker! Ich half auch noch einen Moment mit den Biervorrat zu dezimieren, verzog mich dann nach dem langen Tag aber doch mal in mein Vito-Mobil-Home.
Samstag 10.9.
Für meine Klasse SBK Open gibt es heute nur 1 Freies Training, 2 Qualyfing und 1 Rennen. Wem das nicht reicht der kann freies Fahren dazu buchen, mir war das ehrlich gesagt zu teuer. Auch neu für mich ist, dass die Klassen SBK Open und Superstock 1000 zusammen gelegt sind. Ich werde also Trainings und Rennen mit sehr sehr schellen Leuten wie Horst Saiger oder Lorenz Sennhauser absolvieren. Uh, hoffentlich steh ich da keinem im Weg. An der Fahrerbesprechung wird vom Veranstalter noch ausdrücklich das Verhalten bei blauer Flagge erläutert, weil es im letzten Lauf in Most einen Zwischenfall beim Überrunden gab.
Das freie Training am morgen läuft sehr ruhig ab, es sind wohl noch nicht alle gefahren. Ich fahre einen harten Slick hinten, was auf dem glatten Asphalt überhaupt nicht funktioniert, ich habe keinen brauchbaren Grip. Weiter brauche ich mehr mechanischen Grip, also wird das Heck um ca 2mm am Federbein abgesenkt. Merci an Sascha fürs entsprechende Werkzeug und die Hilfe. Das erste Qualifying gehe ich dann mit einem neuen Medium Slick an. Es fühlt sich alles viel besser an und ich steigere mich auf 1:37.21, immer noch nicht berauschend aber doch deutlich schneller als am morgen. Im zweiten Qualyfing fahre ich meine Qualizeit von 1:37.001. Generell fahre ich anfangs viel zu verkrampft, im 2. Quali gings schon lockerer. Pole Position ist eine 1:30 von Horst Saiger.
Quali Ergebnis: http://swiss-moto-racing.ch/index.php?s ... ifying.pdf
Als letzer Programmpunkt stand das Superstock 1000 / SBK Open Rennen auf dem Programm. Ich habe vorne einen neuen medium und hinten einen neuen medium-soft Slick aufgezogen. Wer weiss was morgen für Wetter ist, montieren wir das gute Material jetzt! Rennmodus ist etwas speziell: 17min plus 2 Runden. Also ungefähr 10 Rennrunden. Von der 6. Reihe aus (Startplatz 24) ging ich ins Rennen. Startposition ganz rechts ist nicht schlecht für die 1. Kurve in Hockenheim. Aufwärmrunde ging schon flott aber wir mussten vor der Ampel nicht mal lange warten. Mein Start ging absolut bombastisch, ich hab sicher 2 ganze Reihen stehen gelassen. Ich würd sagen das war mein Start des Jahres. Erste Kurve ging auch gut, zweite Kurve mit der nötigen Vorsicht auch. Aber dann gings schief: Linkskurve Parabolica, am ende des ersten engen Teils hatte jemand auf der rechten Streckenseite im vorderen Teil des Feldes einen Highsider. Die Maschine überschlug sich unglücklich und flog wohl 5m hoch in die Luft, prallte mitten im Feld auf. Ich war zu der zeit bereits mehr links auf der Strecke und entschied mich aufgrund des Streckenverlaufs instinktiv links, also innen, vorbei zu gehen. Blöderweise hatte die Maschine nun auch Kurs links eingeschlagen, durchquerte das wild ausweichende Feld und schlitterte genau auf mich zu. Bremsen war viel zu spät, ausweichen nur begrenzt möglich. Ich weiss nicht mehr genau ob ich bis aufs Gras ging oder nicht, jedenfalls hat's dann gekracht und ich hab am rechten Fuss einen stechenden Schmerz gespürt. Ich musste die Maschine gestreift haben. Weil die Schmerzen sehr stark waren hielt ich nach der IDM Kehre an, stellte die Maschine an die Leitplanke, hüpfte auf dem linken Fuss hinter die Leitplanke und sah nach: Durch ein Loch im Stiefel sah man einen Knochen. Scheisse! Dann hab ich durch wildes gestikulieren auf mich aufmerksam gemacht, es kam auch sofort ein Streckenposten gerannt der die Ambulanz bestellte.
Ich wurde zuerst ins Medical Center gebracht, Diagnose kleiner Zeh wüst verletzt. Im medical Center traf ich Sascha, der beim gleichen Zwischenfall bei einer Auffahr Kollision verletzt wurde, zum glück nur leicht. Sein Vater brachte mir freundlicherweise Ausweise und Handy, bevor ich ins Krankenhaus Schwetzingen überstellt wurde.
Im Krankenhaus wurde der Zeh noch am gleichen abend operiert. Trümmerbruch offen, Sehnen abgerissen, wüste Wunde. Nach der Operation war ich etwas zuversichtlicher, der Zeh war wieder am richtigen Ort und durch einen Draht fixiert. Die Nacht war komisch, ich hatte noch nie eine Spinalanästesie wo man sich 3-5 Stunden wie ab Unterleib gelähmt anfühlt. Interessante Erfahrung! Beim Zimmernachbar hatte ich kein Glück. Man hatte mir gesagt wegen Infektion etc müsste man sehr aufpassen, mich aber dann in ein Zimmer mit einer hoch dementen alten Person gesteckt wo es ständig nach gekotztem / Scheisse roch, item es war keine gute Erfahrung und schlafen konnte ich schon gar nicht.
Sonntag abend haben mich dann Michi und seine Eltern abgeholt und mit hochgelagertem Bein und allem Material in die Schweiz gefahren.
Am Montag bin ich zuhause wieder ins Krankenhaus wo das ganze kontrolliert und neu eingegipst wurde. 2 Wochen zuhause den Fuss hochlagern, 4 Wochen gar nichts und 6 Wochen nur teils belasten plus Reha Ob der Zeh jemals wieder gut kommt weiss man noch nicht, momentan sieht es den Umständen entsprechend gut aus.
Voilà, das wars. Vorzeitiges Saisonende. Das Fazit spare ich mir. Gratulation an Boxennachbarn Horst Saiger zum Superstock 1000 Titel!
Einen Teil des Crashs hat einer unmittelbar vor mir Onboard gefilmt. Achtung, nichts für schwache Nerven!
Grüsse
Rufer
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