Hi!
Weiß ja nicht wie weit das Schaltthema bereits sonst wo hier geklärt ist, war auch zu faul zum Suchen,
jedoch schalte ich persönlich meist komplett ohne Kupplung, sowohl rauf als auch runter.
OK beim Runterschalten mehr Zeit lassen Kupplung nutzen und Zwischengas ist nett und hört sich geil an,
aber wenns schnell gehen soll lasse ich die Kupplung weg.
Da es die Meisten nicht glauben, versuche ich es einfach zu erklären auch wenn ich manche meiner Vorredner im Thread wiederhole
Vorneweg gilt prinzipiell: falsch angewand ist es nicht so gut für das Material! Es erfordert Übung und Gefühl!!!
Nicht jedes Motarrad reagiert gleich, da spielt z.B. auch die Übersetzung eine Rolle.
Vorwissen: Wie bereits erwähnt wurde können die Zahnräder seitlich ineinander verschoben werden,
dies ist auch ein Grund warum beim Motorrad die Gänge nacheinander geschaltet werden müssen
und nicht komplett überschaltet werden können wie beim Auto
Dieses seitliche Verschieben funktioniert nur bei entlastetem Zustand.
Soll heißen, es darf weder Zug noch Schub auf den Antriebsstrang wirken (wichtig zum Verstehen des folgenden!)
Schaltvorgang rauf (1 in 2 usw): Im Regelfall ist beim Hochschalten Zug auf den Zahnrädern, da man sich beim Beschleunigen befindet.
Hier ist die Entlastung durch das gezielte, kurze Gas wegnehmen zu erzielen.
-> Vorspannen, Gas im selben Moment kurz wegnehmen, Gang wächselt eins hoch
Im Rollzustand (Stadt z.B. oder gemütliche Landstraße) kann man auch ohne Gas wegnehmen zb vom 5 in den 6 schalten
solange die Maschine am einfachen Rollen ist und weder beschleunigt noch die 'Motorbremse' wirkt
Schaltvorgang runter (z.b. 3 in 2): Auch hier gilt Entlastung der Zahnräder, da wir von einem hohen in einen niedrigeren Gang wollen
und folglich die Motordrehzahl höher sein muss gilt es hier Gas zu geben, wobei man hier diverse Situationen unterscheiden muss (!!!)
a) Ich beschleunige und will eins runter um in einen leistungsstärkeren Bereich der Drehzahlen zu kommen
-> ganz kurz Gas wegnehmen und direkt Gas geben (Millisekundenbereich, scheiß schwer !!!) wenn man das falsch macht und hat keine Anti-hopping-kupplung
blockiert sehr leicht das Hinterrad, zumindest gibt es einen Ruck, also nicht erschrecken!
b) Ich bin am Ausrollen oder ähnlich und will runterschalten, hier befindet sich Schub auf den Motor
-> die 'Motorbremse' ist aktiv und ich will die Wirkung verstärken
-> leicht Gas geben um die Zahnräder zu entlasten und dann sobald der Gang wächselt etwas mehr Gas geben um das Blockieren oder den Ruck zu verhindern.
Dosiert Gas wegnehmen wg. Motorbremse. Wenn man zu viel Gas gibt wird man schneller, also nicht im Stadtverkehr machen wenn man es nit 1000000% kann und zudem noch wenig Abstand ist!
c) Selbe Situation wie bei b) jedoch will ich nicht die Wirkung der Motorbremse verstärken, sondern beschleunigen
-> gleiches Vorgehen bis Gang wechselt, dann aber anständig Gas geben, einmal wg. Differenz der Drehzahlen und zudem damit gleich Leistung kommt zum Beschleunigen.
Beim Üben kann man das Hochschalten sehr schnell und ohne Gefahren lernen, beim Runterschalten sollte man etwas aufpassen
gerade im höheren Geschwindigkeitsbereich bzw. wenn man schon in den oberen Drehzahlen ist und diese durch das Runterschalten
noch höher werden, Anti-hopping-kupplung ist hier Gold wert
Die ganzen elektronischen Helferlein wie PowerComander und Shift-gedöhns sind nett und erleichtern es einem,
aber es geht nunmal auch ohne!
Besteht noch weiterer Klärungsbedarf?
Viele Grüße