Ich habe da ein Beispiel, dass sogar viele hier im Forum ansprechen könnte: die “Abteilung” Supersportler wird allgemein als unbequem und auf der Landstrasse als wenig effizient beschrieben. Ich selber bin keine Referenz, ich fahre mit Leidenschaft und pro Saison um die 15’000 km, aber bin auf dem Kringel nicht schnell und auf der Landstrasse nicht mehr fähig wie vor 30 Jahren die Isle of Man während einer Sonntagsrunde nachzuahmen. Dennoch: Supersportler sind meine Leidenschaft (habe das schon öfters geschrieben) und ich liebe diese Präzision, die ich so bei keiner anderen Fahrzeuggattung erlebe. Faszination pur! Vielleicht ist einer mit ner GS schneller oder mit einer SV….egal, ich habe meinen Spass. Körperlich passe ich eigentlich gar nicht mehr auf einen Supersportler, aber nirgendwo fühle ich mehr Motorrad wie auf diesen Bückeisen. Die Fireblades waren meine große Liebe, bis diese für mich echt zu eng wurden. Also las ich mich durch’s Netz. Als ich meine R1 aus dem Jahr 2003 für einen tollen Preis sah, war es um mich geschehen. Die ewige Konkurrentin zur Fireblade. Das Hassobjekt früherer Zeiten, aber insgeheim für mich immer die Schönere. Bei der Probefahrt mit Winterkkeidung hat es mir die Augen geschlossen wenn ich bergauf in die Kurve sehen wollte. Hinten bremsen ging wegen der Froschstellung nicht. Aber ich habe sie gekauft. Total verrückt! Mittlerweile habe ich alles so angepasst, dass ich ohne größere Probleme 200 km fahren kann. Für die Strasse habe ich dann die Katana gekauft. Ein mega tolles Motorrad! Aber es fehlte mir immer etwas. Dieses Gefühl für das Vorderrad. Dieses nach vorne bücken. Also machte ich mich auf die Suche. Die GSX-R wird als “Bequemste” beschrieben. Also ab zur Probefahrt. Per Zufall konnte ich diese direkt mit der R1 (RN32/2017) vergleichen….und wurde total überrascht. Ich fühlte mich wohler auf der R1 und so wird es 2022 eben wieder eine R1.
Würde ich jetzt hier schreiben, dass die R1
die Bequemste ist und dass ich alles damit abledere, so wäre das meine rein subjektive Wahrnehmung. Wenn ich in unserer Moto-Cross-verrückten-Region rumfahre, so ziehen die Jungen mit ihren Husquarnas und KTM’s Kreise um mich. Egal, ich habe meinen Spaß und über mich lacht keiner (weil es Freunde von meinen Söhnen sind
). Am Trackday werde ich mit der R1 in der Schnuller-Gruppe fahren. Ist mir auch egal. Denn ich will mein persönliches Lieblingsmotorrad in allen mögliche Situationen “erfahren” und so gut es geht einschätzen können. Natürlich werden 9 von 10 Foris hier eine eigene Meinung zu meinem Beitrag haben, was ich gut so finde. In diesem Sinne darf jede/r gerne schreiben was er darüber denkt und jeder soll Freude an seiner V-Strom, GS, RSV oder KTM habe. Ich teile seine/ihre Freude. Denn unterm Strich hat jeder seinen Geschmack, seine Meinung und Erfahrung sowie seine persönliche Freude!